Wirtschaftsregion

ROADSHOW UNTERNEHMENSNACHFOLGE IN WALD-MICHELBACH

Wirtschaftsförderung Bergstraße und Sparkasse Starkenburg veranstalteten zweiten Stopp im Überwald / Zahlreiche nützliche Informationen / Raum zum Netzwerken und für Gespräche

Roadshow Unternehmensnachfolge in Wald-Michelbach
Von links: Markus Lahm, Leiter des Fachbereichs Gründerberatung bei der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH, Marco Kreuzer, Projektleiter der Gründungsoffensive Bergstraße-Odenwald und WFB-Gründerberater, Dr. Matthias Zürker, WFB-Geschäftsführer, Simon Heß, Geschäftsführer MSK Pharmalogistics GmbH, Robin Chatterjee, Bereichsdirektor Firmenkundenbetreuung und Verhinderungsvertreter des Vorstandes, Sebastian Schröder, Geschäftsführer der Zukunftsoffensive Überwald GmbH, Felix Fischer, Projektleiter im WFB-Unternehmerservice, und Norman Traeger, Wealth Planning, Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft. - © WFB

11.07.2023: „Unser Engagement gilt nicht zuletzt der Bestandspflege – dem Engagement für die ansässigen Unternehmen in der Wirtschaftsregion Bergstraße“, so Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB). „Wir setzen uns dafür ein, dass diese Firmen erfolgreich weitergeführt werden.“ Folgerichtig veranstaltete die WFB gemeinsam mit der Sparkasse Starkenburg einen weiteren Stopp der Veranstaltungsreihe Roadshow Unternehmensnachfolge. Mit diesem Format gibt die WFB nützliche Informationen weiter und möchte potenziell abgebende Betriebe mit möglichen Nachfolgerinnen oder Nachfolgern, zuvorderst aus dem Bereich der Gründerinnen und Gründer, zusammenbringen.

Zur Veranstaltung, die am vergangenen Mittwoch in der Filiale der Sparkasse Starkenburg in Wald-Michelbach stattfand, kamen 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Als Ansprechpartner für die Betriebe in den Überwaldkommunen war Sebastian Schröder Geschäftsführer der Zukunftsoffensive Überwald GmbH, vor Ort. Die Moderation übernahm Harald Hofmann.

Nach der Begrüßung durch Dr. Zürker, informierten Marco Kreuzer, Projektleiter der Gründungsoffensive Bergstraße-Odenwald und WFB-Gründerberater, und Felix Fischer, Projektleiter im WFB-Unternehmerservice, über Unterstützungsmöglichkeiten, die bei einer Unternehmensnachfolge in Anspruch genommen werden können. „30 Prozent der Unternehmen in Deutschland finden keinen Nachfolger“, mahnte Fischer, „Eine Nachfolge ist kein Alltagsgeschäft. Deshalb ist eine frühe Planung, etwa sieben Jahre vor der Übergabe, die Erarbeitung eines Anforderungsprofils, die Nutzung von Netzwerken sowie die Inanspruchnahme von Unterstützung unabdingbar“, fügte Kreuzer hinzu. Als Beispiele solcher Netzwerke nannten sie Internetportale wie nexxt-change, die Betriebsbörse der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main oder das Forum Unternehmensnachfolge der WFB.

Simon Heß, Geschäftsführer der MSK Pharmalogistics GmbH, lieferte anschließend mit der erfolgreichen Nachfolge seines Familienunternehmens ein Praxisbeispiel. Die Firma bietet ein breites Angebot an Dienstleistungen für unterschiedlichste Geschäftsbereiche der pharmazeutischen Industrie an. Wie er erklärte, trat er 2015 in das Unternehmen ein und übernahm 2018 die Geschäftsführung von seinem Vater. Auch die Mutter war im Unternehmen tätig. 2019 wurde die Übernahme vorbereitet und 2021 erfolgreich abgeschlossen. Heß berichtete über den Prozess der Übernahme und die Fallstricke. „Es gab bei der Übernahme keinen Fahrplan. Das hat den Verlauf erschwert“, sagte er. Berücksichtigt und geklärt werden mussten zahlreiche Aspekte, wie die Gesellschaftsstruktur, Schenkungs- und Erbschaftssteuerfragen sowie auch emotionale Hürden. „Es ist wichtig, einen Steuerberater mit ins Boot zu nehmen sowie weitere Berater, die einen durch den Prozess begleiten und helfen, die Chancen und Risiken verschiedener Alternativen richtig zu bewerten“, schrieb er den Anwesenden ins Stammbuch. Weitere zentrale Punkte waren, den Vertragsprozess gemeinsam mit den Übergebenden, in seinem Fall waren es die Eltern, zu gestalten und bei der Geschäftsführung einen klaren „Cut“ zu setzen. „Es kann nicht zwei Häuptlinge geben“, so Heß.

Über den optimalen Ablauf einer Unternehmensnachfolge sprach Norman Traeger, Wealth Planning, Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft, ein Kooperationspartner der Sparkasse Starkenburg.  „Eine Nachfolge ist immer individuell. Insofern gibt es zahlreiche Möglichkeiten diese zu gestalten und es lauern zahlreiche Stolpersteine“, betonte er. Wichtig sei eine vollständige Analyse und Datenaufnahme sowie alle bestehenden Verträge und Vollmachten gänzlich zu prüfen. „Ziele, Werte und Rollen müssen offen diskutiert und eine Strategie entwickelt werden“, so Traeger. Die einzelnen Systeme Familie, Vermögen und Unternehmen seien miteinander verstrickt und würden viel Konfliktpotenzial bergen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten danach die Chance, den Referenten Fragen zu stellen.

„Lassen Sie sich bei der Übernahme begleiten und gestalten Sie diese gemeinsam mit externen Beratern. Nutzen Sie die Unterstützung, die es gibt!“, fasste Robin Chatterjee, Bereichsdirektor Firmenkundenbetreuung und Verhinderungsvertreter des Vorstandes, zusammen.

Nach dem offiziellen Teil gab es Raum für Gespräche, welchen die Teilnehmenden bis in den späteren Abend hinein rege in Anspruch nahmen.

Die WFB führte auch diesen Stopp der Roadshow Unternehmensnachfolge unter dem Dach der Gründungsoffensive Bergstraße-Odenwald durch, mit der sie seit 2009 die Gründungsbereitschaft in der Wirtschaftsregion Bergstraße weiter steigern will. Die Gründungsoffensive Bergstraße-Odenwald unterstützt neu gegründete Unternehmen dabei, sich zu festigen und zu wachsen und initiiert Projekte zur Verbesserung des Gründungsklimas. 

Wissenswertes über die Serviceleistungen der WFB gibt es hier

Die Sparkasse Starkenburg finden Sie hier. Die MSK Pharmalogistics GmbH hier.

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