Wirtschaftsregion

EIN WEITERER THEMENTAG IN DER WIRTSCHAFTSREGION BERGSTRASSE

Wirtschaftsförderung Bergstraße und Landrat Christian Engelhardt besuchten Unternehmen in der Wirtschaftsregion Bergstraße, die erfolgreich in der Branche Baugewerbe und Baustoffe agieren

Ein weiterer Thementag in der Wirtschaftsregion Bergstrasse
Im Rahmen des Thementags besuchten Landrat Christian Engelhardt, Aufsichtsratsvorsitzender der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB), und die WFB die Krieger-Gruppe in Neckarsteinach (oben links), die Odenwälder Baumaschinen GmbH in Mörlenbach (oben rechts), die Wilch Holzhaus GmbH in Zwingenberg (unten links) sowie die Röhrig Granit GmbH in Heppenheim. - © WFB

22.09.2023: Laut Statistik agieren rund 2.000 Unternehmen in der Wirtschaftsregion Bergstraße in der Branche Baugewerbe und Baustoffe. Mehr als 5.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sind hier in der Region tätig. „Die Bauwirtschaft ist eine extrem wichtige Sparte für den Kreis Bergstraße, um unsere Infrastruktur zu entwickeln, Schienen und Straßen zu erneuern, Glasfaser zu verlegen oder Häuser und Gewerbeimmobilien zu bauen, zu erweitern und zu sanieren. Sowohl die Verkehrswende, die Energiewende als auch die Digitalisierung funktionieren nur mit leistungsfähiger Bauwirtschaft“, bekräftigt Landrat Christian Engelhardt, Aufsichtsratsvorsitzender der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB). „Auch aus diesem Grund haben wir den Fokus unseres Thementag, der am vergangenen Montag stattgefunden hat, auf die Branche Baugewerbe und Baustoffe gelegt und ausgewählte Unternehmen in der Wirtschaftsregion Bergstraße besucht“, erklärt Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der WFB. Von Seiten der WFB nahmen Landrat Engelhardt, Dr. Zürker sowie Sven Hagenberger, Projektleiter Unternehmerservice bei der WFB, an der Veranstaltung teil.

Der Thementag startete mit einem Besuch der Krieger-Gruppe in Neckarsteinach, wo sich Bürgermeister Herold Pfeifer der WFB anschloss. Der geschäftsführende Gesellschafter Lorenz Krieger sowie der kaufmännische Leiter Peter Janssen begrüßten die Gäste und informierten über die Angebote und Besonderheiten des Unternehmens. „Wir haben uns auf die Gewinnung, Aufbereitung und Logistik von Sand und Kies spezialisiert“, so der Geschäftsführer. „Unser Lieferprogramm umfasst unter anderem verschiedene Fraktionen von Rheinsanden, Rheinkiesen, Brechsanden und Edelsplitten. Deren Transport erfolgt mit einer eigenen Binnenschifffahrtsflotte.“ Wie er weiter erläuterte, wurden die Bereiche Kies und Steinbrüche, Schifffahrt sowie Handel mit späterer Veredelung der Rohstoffe im Jahr 1952 in drei rechtlich selbstständige Gesellschaften eingebracht: die Heinrich Krieger KG, die Gebrüder Krieger KG, beide mit Sitz in Neckarsteinach, sowie die Heinrich Krieger u. Söhne KG mit Sitz in Heilbronn. Die Aktivitäten wurden über die Jahre unter anderem mit eigenen Transportbetonwerken und Umschlagplätzen an Neckar, Rhein und Main erweitert. Janssen ergänzte: „Die Baustoffe und Produkte aus unserem Unternehmen kommen bei vielen Bauaufgaben in den Bereichen Hochbau, Tiefbau, Ingenieurbau, Straßen- beziehungsweise Verkehrswegebau, Gartenbau und Landschaftsbau, Baustoffrecycling, Transportbeton, Betonfertigteile oder auch Asphalt zum Einsatz. Zusätzlich beschäftigen wir uns mit dem Vertrieb von Natursteinen.“ Er fügte hinzu, dass die Kriegergesellschaften als zuverlässige und attraktive Arbeitgeber in der Region bekannt sind, sowie Ausbildungsbetriebe darstellen, die in verschiedensten kaufmännischen, technischen und gewerblichen Bereichen Ausbildungsplätze, aber auch duale Studienmöglichkeiten anbieten. Die Krieger-Gruppe kann auf eine mehr als 130-jährige Familientradition zurückblicken. Der Ursprung liegt im Jahr 1891, als sich Heinrich Krieger Senior mit dem Kauf eines hölzernen Segellastschiffes in Neckarsteinach selbstständig machte.

Weiter ging es für die WFB nach Mörlenbach zur Odenwälder Baumaschinen GmbH. Hier nahm Bürgermeister Erik Kadesch an der Veranstaltung teil. Der Geschäftsführer Heinrich Odenwälder, die Unternehmensnachfolgerin Laura Odenwälder und der designierte Geschäftsführer Andreas Hook sowie Andrea Odenwälder, Leitung Personal, präsentierten das Familienunternehmen, welches im nächsten Jahr sein 75-jähriges Bestehen feiert. Gegründet 1949, hat das Großhandelsunternehmen mittlerweile sechs Standorte und 150 Mitarbeitende in Deutschland; es verkauft und vermietet vorrangig an gewerbliche Kunden – „alles, was man auf der Baustelle benötigt: vom Nagel bis zum Kran“, erklärte Laura Odenwälder, die ihrem Vater in vierter Generation nachfolgt. Zusammen mit Andreas Hook, der als Mitarbeiter in der Firma groß wurde, übernimmt sie die Leitung. „Wir haben uns einen Unternehmensberater ins Boot geholt, der uns bei dem Prozess der Unternehmensübergabe beziehungsweise Übernahme, der auch durchaus emotionsbehaftet ist, begleitet und neutral darauf schaut; das ist hilfreich“, erläuterte sie. Die Weichen für die Zukunft der Odenwälder Gruppe sind gestellt.

Die nächste Station war bei der Wilch Holzhaus GmbH in Zwingenberg. Hier schloss sich Bürgermeister Dr. Holger Habich der WFB an. Betriebsleiter Frank Jakobi und Johannes Wilch, bis 2020 Inhaber und Geschäftsführer der Holzbau Wilch GmbH, stellten das Unternehmen vor. „Wir haben uns auf Dach- und Deckenelemente für Fertighäuser spezialisiert“, so Jakobi. „Unsere Dienstleistungen umfassen Zimmerarbeiten, Dachdeckungen und Aufstockungen.“ Wie Wilch erläuterte, ist das 1892 gegründete Unternehmen seit Mitte August 2020 hundertprozentige Tochter der Keitel-Haus GmbH. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden übernommen, die Belegschaft umfasst 19 Angestellte – davon fünf Auszubildende. „Unser Ziel ist es, die Zahl der Ausbildungsplätze und die Qualität der Ausbildung in den kommenden Jahren durch umfangreiche innerbetriebliche Maßnahmen noch zu erhöhen“, erklärte Jakobi.

Den Abschluss des Thementags bildete ein Besuch der Röhrig Granit GmbH in Heppenheim. Hier war es Sophia Hübner, Wirtschaftsförderung der Stadt Heppenheim, die sich der WFB anschloss. Geschäftsführer Marco Röhrig sowie unter anderem Horst Gottmann, Prokurist, Mathias Stephan, Verkaufsleiter / Leiter Marketing, sowie Jovita Röhrig, Assistentin der Geschäftsführung, unternahmen mit den Gästen eine Besichtigung des firmeneigenen Steinbruchs. Marco Röhrig informierte über die vielfältigen Angebote, Besonderheiten und Herausforderungen des bereits in fünfter Generation geführten Familienunternehmens aus der Steine- und Erden-Industrie. Alexander Groß, Geschäftsführer Rohstoffe und Umwelt beim Verband der Bau- und Rohstoffindustrie vero, lieferte einen Überblick über den Status Quo und die Anwendungsgebiete mineralischer Baurohstoffe sowie die Rohstoffsituation in Deutschland. „Die Steine, die wir aus unserem Steinbruch gewinnen, sind von höchster Qualität. Sie werden zu rund drei Viertel ortsnah vermarktet“, so Röhrig. Damit trage das Unternehmen entscheidend dazu bei, die Versorgungssicherheit in den Regionen Rhein-Main und Rhein-Neckar sicherzustellen. Dies sei auch vor dem Hintergrund wichtig, dass in der Region in den vergangenen Jahrzehnten vier Betriebe geschlossen wurden. Wie er weiter betonte, werden heimische Rohstoffe für viele Vorhaben benötigt – etwa für den Bau und die Sanierung von Straßen, Brücken, Radwegen, Tunneln in der Region. Auch andere wichtige Industriezweige wie Bauchemie, Putze, Mörtel, Keramik und Glas kämen ohne mineralische Rohstoffe nicht aus. Und mehr noch: „Die Energiewende wäre ohne heimische mineralische Rohstoffe nicht umsetzbar, denn sie stecken in Photovoltaikanlagen genauso wie in den Fundamenten von Windkraftanlagen“, so Röhrig. Das Familienunternehmen mit über 100-jähriger Tradition widmet sich seit vielen Jahren als erfolgreicher Ausbildungsbetrieb der Förderung junger Menschen durch die Bereitstellung qualifizierter Ausbildungsplätze und durch die Schaffung zukunftsfähiger Perspektiven. Aktuell machen an den drei Standorten acht junge Leute ihre Ausbildung in drei verschiedenen Berufsbildern. Sie haben gute Chancen, anschließend übernommen zu werden. Weiterhin erläuterte Marco Röhrig, dass Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag des Unternehmens eine zentrale Rolle einnimmt. „Ich bin fest davon überzeugt, dass es möglich ist, ein Unternehmen wirtschaftlich, sozial und ökologisch zugleich zu führen. Ich glaube sogar, es ist zukunftsentscheidend“, so Röhrig. Besonderes Augenmerk werde daher auf ökologische und soziale Themen gelegt, die eng mit dem spezifischen Geschäft verbunden sind. Dies seien Umwelt-, Natur- und Artenschutzmaßnahmen rund um den Abbau mineralischer Rohstoffe sowie gemeinnützige Projekte, die den Menschen in der Region zugutekommen. Seit rund zehn Jahren befindet sich das Familienunternehmen im Genehmigungsprozess für die Erweiterung des Steinbruchs Gehrenberg in Sonderbach um 6,2 Hektar. Die Erweiterung sei notwendig, um die Produktion auf heutigem Niveau auch in Zukunft fortzusetzen und den Standort langfristig zu erhalten. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeute die Erweiterung Planungs- und vor allem Zukunftssicherheit, sagte Röhrig. Nach dem Erörterungstermin im vergangenen Juni warte das Unternehmen auf eine Entscheidung des Regierungspräsidiums Darmstadt. Landrat Engelhardt und Dr. Zürker bekräftigten gegenüber dem Unternehmen ihre Unterstützung bei der Erweiterung.

Der Thementag für die Bereiche Baugewerbe und Baustoffe war bereits der achte seiner Art. Vorangegangen waren Veranstaltungen unter den Überschriften IT, Software & Telekommunikation, Medizintechnik, Pharmazie & Biotechnologie, Maschinenbau, Elektro- & Metallindustrie, Kunststoff-, Gummi- & chemische Industrie, Automobil- & Fahrzeugindustrie, Maschinen- und Anlagenbau sowie Ernährungswirtschaft.

Info: Die Krieger-Gruppe finden Sie im Internet unter www.kies-krieger.de, die Odenwälder Baumaschinen GmbH unter baugeraetecenter.de, die Wilch Holzhaus GmbH unter www.wilch.de und die Röhrig Granit GmbH unter www.roehrig-granit.de.

Wissenswertes über die Serviceleistungen der WFB gibt es hier.

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