Wirtschaftsregion

DIE FOLGEN DES EU GREEN DEALS FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT

Erfolgreiche Veranstaltung mit mehr als 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern / Gastgeber war die VR Bank Ried-Überwald eG in Bürstadt in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Bergstraße

Die Folgen des EU Green Deals für die Landwirtschaft
Die Hauptakteure des Abends (von links): Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB), Dirk Jalowiky und Claus Diehlmann, beide Vorstand bei der VR Bank Ried-Überwald eG, Erik Guttulsröd, DLG e.V., Boris Bäßler, Senior Betreuer Agrarwirtschaft bei der DZ BANK AG, Oliver Schossau, Leitung Firmenkundenberatung bei der VR Bank Ried-Überwald eG, und Frank Ohl, Vorstand bei der VR Bank Ried-Überwald eG. - © WFB

06.03.2024: Bis auf den letzten Platz besetzt war die Veranstaltung „EU Green Deal – Folgen für die Landwirtschaft“, die kürzlich in den Räumen der VR Bank Ried-Überwald eG in Bürstadt stattfand. Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB) hatte das Kreditinstitut die Akteurinnen und Akteure aus der Landwirtschaft in der Wirtschaftsregion Bergstraße hierzu eingeladen. Mehr als 70 Gäste kamen, um sich über den Green Deal der Europäischen Union zu informieren und das Thema mit den anwesenden Experten zu diskutieren.

Im Fokus standen die Vorträge von Boris Bäßler, Senior Betreuer Agrarwirtschaft bei der DZ BANK AG, sowie Erik Guttulsröd, DLG e.V. (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft), die über die Folgen des EU Green Deals für die Landwirtschaft im Bereich Finanzierung sprachen.

„Wenn wir für die Veranstaltung Eintritt verlangt hätten, würde ich sagen: ‚ausverkauft‘“, sagte Gastgeber Claus Diehlmann, Vorstand der VR Bank Ried-Überwald eG, mit einem Augenzwinkern in seinen Grußworten angesichts der vielen Gäste. Er skizzierte die zahlreichen Herausforderungen in der Landwirtschaft, etwa die abnehmenden Agrarflächen und die hohen bürokratischen Hürden. „Der Green Deal der Europäischen Union betrifft Generationen in der Landwirtschaft, das Konzept ist wichtig zur Beurteilung der Bonität und fließt zudem in die Wahl von Geschäftspartnern ein“, leitete er zum Thema über.

Bäßler informierte über die Eckpunkte des Green Deals, mit dem sich die EU zum Ziel gesetzt hat, der erste klimaneutrale Kontinent zu werden. „Ressourcenknappheit, Überschwemmungen – die Landwirtschaft ist in Sachen Klimawandel stark gebeutelt und muss sich mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen“, so der Referent. Er gab einen Überblick, wie sich Nachhaltigkeit in Agrarbetrieben messen lassen kann und erklärte die Begriffe EU-Taxonomie-Verordnung – ein einheitliches Klassifizierungsschema für wirtschaftliche, als nachhaltig deklarierte Aktivitäten –, die Nachhaltigkeitsberichterstattung EU Corporate Sustainability Reporting Directive CSRD sowie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz LKSG. Wie er erläuterte, macht zum Beispiel das ESG (Environmental, Social und Governance)-Reporting die Leistungen der landwirtschaftlichen Betriebe in Bezug auf Nachhaltigkeit messbar und transparent.

Auch Guttulsröd ging auf die Herausforderungen ein, denen sich die Landwirtschaft stellen muss und auf die Regularien, welche die EU geschaffen hat, um Nachhaltigkeit in Betrieben zu ermitteln. Auch der DLG e.V. hat einen Fragenkalalog entwickelt, wie er erklärte. „Dieser umfasst 23 Indikatoren, um Nachhaltigkeit zu messen und kann in etwa drei bis vier Stunden bewantwortet werden. Am Ende gibt es ein Handbuch und eine Checkliste, die Sie abarbeiten können“, so der Experte. Der Katalog wurde bereits getestet und gilt sowohl für ökologische wie auch konventionelle Betriebe. Er beschrieb die verschiedenen Kriterien aus den Bereichen Ökologie, Soziales, Ökonomie und Management, die bewertet werden. Und er verdeutlichte, dass es für die Landwirtschaft von großem Nutzen ist, ihre Nachhaltigkeit zu messen – „für Gespräche mit Banken und Versicherungen, zur Betriebsoptimierung oder für die Darstellung in der Öffentlichkeit“, so Guttulsröd.

Im Anschluss an die Vorträge stellten die Gäste den Referenten Fragen, ergänzten und kommentierten die Beiträge.

„Der EU Green Deal legt den landwirtschaftlichen Betrieben zahlreiche Pflichten auf, doch er beinhaltet auch die Chance, sich mit den eigenen Abläufen auseinanderzusetzen und diese gegebenenfalls zu optimieren. Die Umsetzung des EU Green Deals darf die Landwirtschaft aber nicht überfordern“, fasste Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der WFB, zusammen.

Nach dem offiziellen Teil nutzten die Gäste die Veranstaltung zum Austausch und Netzwerken bis in den späteren Abend hinein.

Info: Die VR Bank Ried-Überwald eGfinden Sie im Internet unter www.meinevrbank.de, die DZ BANK AG unter dzbank.de und den DLG e.V. unter dlg.org.

Wissenswertes über die Serviceleistungen der WFB gibt es hier

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