Wirtschaftsregion

HOCHINNOVATIVE TECHNOLOGIEN FÜR DEN MITTELSTAND

Kopp Schleiftechnik GmbH engagiert sich aktiv für Forschung und Entwicklung / Lindenfelser Unternehmen ist Konsortialpartner für Projekt AddiZwerk / Übergabe eines Fördermittelbescheids des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Hochinnovative Technologien für den Mittelstand
Bei der Förderbescheidübergabe (v.l.): Heike Kopp, Thomas Rachel, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Achim Kopp, Geschäftsführer der Kopp Schleiftechnik GmbH, Dr. Michael Meister, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, sowie Jürgen Kopp, zuständig für die technische Leitung bei der Kopp Schleiftechnik GmbH. - © WFB

11.08.2017: Gerade die unmittelbare Nähe zu Hochschulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen ist ein wichtiger Standortfaktor für Unternehmen in der Wirtschaftsregion Bergstraße. „Vor allem die kleinen und mittleren Betriebe haben in der Regel nicht die Möglichkeiten, eine eigene Forschungsabteilung einzurichten“, weiß Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB). Für den Mittelstand, der für seine Innovationskraft weit über die Grenzen des Kreises Bergstraße bekannt ist, bietet sich eine Kooperation mit externen Forschungseinrichtungen in der näheren Umgebung an, um weiterhin zukunfts- und wettbewerbsfähig zu bleiben.

So ist die Kopp Schleiftechnik GmbH aus Lindenfels eine Konsortialpartnerschaft für das Projekt AddiZwerk eingegangen, mit dem die additive Fertigung - umgangssprachlich auch 3D-Druck genannt - von Zerspanungswerkzeugen vorangetrieben wird. Damit ist sie eine von nur sechs Konsortialpartnern deutschlandweit. Am vergangenen Mittwoch erhielt das Unternehmen einen Fördermittelbescheid für ihr Engagement am Projekt aus Händen von Thomas Rachel, MdB, dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Dr. Michael Meister, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen und ebenfalls Mitglied des deutschen Bundestages, die WFB und weitere Gäste ließen es sich nicht nehmen, an der Fördermittelbescheid-Übergabe teilzunehmen.

Die Begrüßung übernahmen Achim Kopp, Geschäftsführer der Kopp Schleiftechnik GmbH, seine Frau Heike, sein Sohn Fabian, Assistent der Geschäftsleitung, sowie Jürgen Kopp, zuständig für die technische Leitung. Wie der Geschäftsführer erläuterte, stellt die Kopp Schleiftechnik GmbH hochwertige Werkzeuge zum Bohren und Fräsen von Metallen und Kunststoffen her, die zum Beispiel für den Maschinenbau, die Luftfahrt- und Energietechnik oder die Automobilindustrie zum Einsatz kommen. 1970 erfolgte die Firmengründung. Der Geschäftsführer erklärte, dass man nicht nur auf den wirtschaftlichen Erfolg setze: Auch die Mitarbeiterbindung und ebenso der Umweltschutz wird großgeschrieben. Im hochmodernen Firmengebäude nutzt man die Abwärme der Produktionsanlagen zum Heizen und Kühlen, darüber hinaus sorgt eine umfassende Dämmung für Energieeinsparung. Wie Achim Kopp weiter informierte, sei additive Fertigung eines der geplanten Vorhaben des Unternehmens, um Zerspanungsprozesse für die Kunden weiter zu optimieren. „High-Tech ist auch auf dem Dorf möglich. Wir sind stark in der Region verwurzelt und wollen hier in Lindenfels in der Wirtschaftsregion Bergstraße Arbeitsplätze schaffen und sichern“, lautete sein Standortbekenntnis.

Rachel begrüßte die Ausführungen Kopps und lobte besonders die Unternehmenskultur und die Wertschätzung der Mitarbeiter. „Eine wunderbare Grundeinstellung“, so der Staatssekretär. Die positive Wirtschaftsentwicklung schreite weiter voran, die Unternehmen in Deutschland seien auf einem erfolgreichen Weg und Innovationsführer, unterstrich er. „Wir haben viel in Bildung und Forschung investiert, doch dürfen wir uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen.“ Eines der Ziele sei, die Menschen zusammenzubringen, sprich, in die Unternehmen hineinzugehen und Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu forcieren. Entscheidend sei, gemeinsam kluge Ideen voranzubringen und im Schulterschluss Lösungen zu erarbeiten. Weiterhin brachte Rachel seine Freude über das Engagement der Kopp Schleiftechnik GmbH für das Projekt AddiZwerk zum Ausdruck sowie seinen Wunsch, dass das Unternehmen weiterhin seine Wettbewerbsfähigkeit stärken könne.

Details zu AddiZwerk lieferte anschließend Timo Scherer. Der Experte für Zerspanungstechnologie und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Produktmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW) der Technischen Universität Darmstadt ist Koordinator des Projekts. „AddiZwerk steht für Additive Fertigung von Zerspanungswerkzeugen“, erklärte er. Wie er weiter informierte, wird es von einem Zusammenschluss von 35 Förderstellen finanziell unterstützt, zum Beispiel vom BMBF. Das Projektkonsortium besteht aus zwei Partnern aus Österreich und sechs aus Deutschland, zu denen das PTW TU Darmstadt, das Fraunhofer Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS, die Kopp Schleiftechnik GmbH sowie drei weitere deutsche Firmen zählen. Wie die Gäste erfuhren, ist additive Fertigung besonders bei der Herstellung von Prototypen, Sonderanfertigungen und Kleinserien von Zerspanungswerkzeugen attraktiv. Der Einsatz dieser hochinnovativen Technologie stelle ein großes Portfolio an Vorteilen für die Unternehmen bereit, das sich auf die gesamte Produktionskette von Zerspanungswerkzeugen auswirke, betonte der Referent. Das Ergebnis: leistungsfähigere Werkzeuge und Materialien in höherer Vielfalt als bisher. „Die Zusammenarbeit und das Netzwerken von kleinen und mittleren Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen ist sehr wichtig und birgt zahlreiche Vorteile für beide Partner“, hob Scherer hervor.

„Um uns weiterhin auf wirtschaftlich hohem Niveau halten zu können, brauchen wir Hochtechnologie, qualifizierte Fachkräfte, welche High-Tech in den Unternehmen anwenden können, sowie eine adäquate Förderung“, fasste Dr. Meister zusammen. Wenn diese Faktoren gewährleistet seien, könne man die dynamische Entwicklung - gerade bei der Digitalisierung und Industrie 4.0 - positiv entgegenblicken, so der Staatssekretär.

Info: Die Kopp Schleiftechnik GmbH finden Sie im Internet unter www.kopp-schleiftechnik.de, das PTW TU Darmstadt unter www.ptw.tu-darmstadt.de. Wissenswertes über die Serviceleistungen der WFB gibt es hier.