BEHÖRDENZENTRUM HEPPENHEIM - DAS ERSTE PASSIVHAUS-BEHÖRDENZENTRUM IN HESSEN
Neben dem gebäude- und nutzungsspezifischen Energiekonzept, spielt auch das Thema Nachhaltigkeit von Immobilien bei einer langfristigen Bereitstellung öffentlicher Gebäude eine zunehmend wichtigere Rolle. In diesem Zusammenhang wurde auf umfassende Analysen der Passivhauszertifizierungsfähigkeit und der Einhaltung verschiedener Nachhaltigkeitskriterien Wert gelegt. Für das Land Hessen ist dies auch ein weiteres erfolgreiches Bespiel für die Bedarfsdeckung im Rahmen einer Public Private Partnership (PPP). Das Hessische Immobilienmanagement zeigte sich dabei für die Projektleitung und -steuerung verantwortlich.
Im neu errichteten Behördenzentrum Heppenheim sind das Amt für Bodenmanagement und das Amt für Straßen- und Verkehrswesen, das seit Anfang 2012 unter dem Namen „Hessen Mobil – Straßen- und Verkehrsmanagement“ firmiert, untergebracht. Beide Ämter waren bislang auf verschiedene Standorte in Darmstadt und im Landkreis Bergstraße verteilt.
Der neue Standort des Behördenzentrums Heppenheim befindet sich im Westen der Kreisstadt Heppenheim zwischen der Tiergartenstraße und der Odenwaldstraße im Gewerbegebiet. Das architektonische Konzept sieht ein von der Odenwaldstraße erschlossenes, zentrales und kompaktes Verwaltungsgebäude mit überdachtem Atrium und ein sich an der Tiergartenstraße entwickelndes, mehrgeschossiges Parkhaus vor. Dieses Parkhaus stellt eine optimale schalltechnische Abschirmung des Bürogebäudes zur stark befahrenen Tiergartenstraße dar. Der große, viergeschossige Verwaltungsbau wirkt mit seinen Bandfassaden nach außen bewusst zurückhaltend. Im Gegensatz dazu befindet sich im Inneren des Hauses ein belebtes Zentrum. Das großzügige Atrium bildet mit seinen vielfältigen Funktionen den Mittelpunkt des Gebäudes. Es wird mit einem transparenten Folienkissendach überdeckt und verleiht dem Haus seine einzigartige Atmosphäre.
Mit diesem Projekt beschreitet das Land Hessen auch im technischen Bereich Neuland: Im Mai 2010 hat sich Hessen als erstes und bisher einziges Bundesland per Kabinettsbeschluss selbst verpflichtet, künftig nur noch Neubauten mit besonders hohem Energiestandard zu errichten. Dabei sollen die Werte der jeweils gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) um mindestens 50 Prozent unterschritten werden, was in der Regel dem Passivhausstandard entspricht. Zudem wird eine vollständige CO2-Neutralität im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Hessen angestrebt.
Das umgesetzte Konzept wurde auf Basis der speziellen Vorgaben des Passivhausprojektierungspaketes (PHPP) entwickelt.
Folgende Zielwerte sind relevant:
Heizenergiekennwert: 15 kWh/m²a
Kühlenergiekennwert: 15 kWh/m²a
Primärenergiekennwert: 120 kWh/m²a
Luftdichtheit (n50) 0,6 h-1