Wirtschaftsregion

SYMBOLISCHER ERSTER SPATENSTICH DES GEFÖRDERTEN GLASFASERAUSBAUS

Auch die letzten rund 7.200 Adressen in IKbit-Kommunen erhalten Glasfaseranschluss / PEB Breitband GmbH beginnt ab sofort mit den Arbeiten / Wirtschaftsförderung Bergstraße von Anfang an am Projekt beteiligt

Symbolischer erster Spatenstich des geförderten Glasfaserausbaus
Zahlreiche Akteure griffen in Mölenbach zum Spaten, um den Startschuss des Projekts zu geben. - © WFB

13.08.2025: Schnelles Internet ist Grundvoraussetzung für die Teilhabe an der digitalen Welt sowie elementar wichtig für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit einer Region: Gestern fand vor dem Bürgerhaus in Mörlenbach der symbolische erste Spatenstich für den geförderten Glasfaserausbau an den letzten rund 7.200 Adressen in den IKbit-Kommunen statt, welche zuvor keine Glasfaserausbauzusage erhalten hatten. Die Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen erhalten die Hausanschlüsse kostenlos.

Dagmar Cohrs, stellvertretende Geschäftsführerin und Leiterin der Kommunalbetreuung bei der Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB), sowie der bei der WFB angesiedelte und vom Land Hessen geförderte regionale Breitbandberater Berthold Passlack haben den Eigenbetrieb IKbit beim gesamten Projektverlauf aktiv beraten und unterstützt.

Das Interkommunale Breitbandnetz (IKbit) ist ein Zusammenschluss von zehn Kommunen im Kreis Bergstraße: Abtsteinach, Birkenau, Fürth, Gorxheimertal, Grasellenbach, Lindenfels, Mörlenbach, Rimbach, Wald-Michelbach und Heppenheim. Letztere ist bei diesem geförderten Ausbau nicht beteiligt, da für sie bereits eine Vollausbauzusage durch Telekommunikationsunternehmen vorliegt.

Der Ausbau sowie der Betrieb des zu errichtenden geförderten Glasfasernetzes wird von der PEB Breitband GmbH & Co. KG durchgeführt – ein Konsortium bestehend aus dem regionalen Versorger ENTEGA Medianet und dem Tiefbauunternehmen Klenk & Sohn.

Die Umsetzung erfolgt im sogenannten Wirtschaftlichkeitslückenmodell. Hier wurde auf Grundlage des Angebots der PEB Breitband eine Deckungslücke in Höhe von rund 44 Millionen Euro ermittelt. Die Finanzierung erfolgt zu 50 Prozent durch bereits zugesagte Fördermittel des Bundes, zu 40 Prozent durch die bereits bewilligte Kofinanzierung des Landes Hessen und den verbleibenden Eigenanteil von zehn Prozent, welchen die IKbit-Kommunen gemeinsam tragen.

„Die Glasfaserförderung ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass auch unsere Ortsteile den Anschluss an eine zukunftsfähige digitale Infrastruktur erhalten können“, sagte Bürgermeister Erik Kadesch, Gemeinde Mörlenbach, in seiner Begrüßung. „Ohne staatliche Unterstützung wäre der flächendeckende Ausbau in unseren Ortsteilen wirtschaftlich nicht möglich.“

Die zahlreichen Festredner und die noch höhere Anzahl der Personen, die anschließend zum Spaten griffen, unterstreicht das große gemeinschaftliche Engagement und die große Bedeutung der gestrigen Veranstaltung.

Thomas Schmidt, Geschäftsführer der PEB Breitband GmbH & Co. KG und Vorstandsmitglied der ENTEGA AG, der den Termin nicht wahrnehmen konnte, gab ein Statement ab: „Wir freuen uns, mit der PEB Breitband die digitale Zukunft der IKbit-Kommunen zu gestalten. Mit dem geförderten Glasfaserausbau werden wir bis 2028 allen Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen die Teilhabe an der digitalen Welt über ermöglichen. Für das Vertrauen der IKbit-Kommunen bedanken wir uns ausdrücklich.“ Vor Ort war Christoph Busch, Geschäftsführer der ENTEGA-Tochtergesellschaft ENTEGA Medianet, der in seiner Ansprache die Bedeutung des Projekts unterstrich und seiner Freude über die Umsetzung Ausdruck verlieh.

„Mit dem heutigen Spatenstich im IKbit beginnt ein weiterer Schritt hin zu einer flächendeckenden Gigabitversorgung“, sagte Christopher Lingnau, Projektmanager bei der aconium GmbH, die als Projektträger für den Bundesfördermittelgeber fungiert. „Der geförderte Glasfaserausbau schließt Lücken in der digitalen Infrastruktur und bringt schnelles Internet bis in jedes Gebäude. Davon profitieren nicht nur Bürgerinnen und Bürger, sondern auch Unternehmen, Bildungseinrichtungen und die Verwaltung. Das Projekt zeigt, wie Bund, Land und Kommunen gemeinsam die Lebensqualität im ländlichen Raum nachhaltig stärken und die Grundlage für modernes Arbeiten, Lernen und Leben schaffen.“

Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus, welche nicht am Termin teilnehmen konnte, äußert sich in einem Statement: „Glasfaser ist die Technologie der Zukunft. Nur mit einer flächendeckenden Versorgung mit sehr hohen Bandbreiten können alle an der fortschreitenden Digitalisierung teilhaben – sowohl in urbanen als auch ländlichen Regionen. Mit dem Anschluss von über 7.000 Adressen schaffen wir hier in der Region eine leistungsfähige digitale Infrastruktur, die sowohl den Bürgerinnen und Bürgern als auch den ansässigen Unternehmen und Gewerbetreibenden nachhaltig zugutekommt.“

Ihre Vertretung beim Spatenstich übernahm Dr. Walter Fischedick, Abteilungsleiter im Hessischen Digitalministerium, der sich für den starken Schulterschluss und vor allem für das großartige Engagement vor Ort bedankte. „Gemeinsam ziehen wir an einem Strang, um so unser Ziel zu erreichen.“

„Leistungsfähige Gigabitnetze sind die Grundlage für wirtschaftliches Wachstum, moderne Arbeitsplätze und eine hohe Lebensqualität – auch und gerade im ländlichen Raum“, ist Landrat Christian Engelhardt, Aufsichtsratsvorsitzender der WFB überzeugt. „Für Regionen wie das Weschnitztal und den Überwald ist ein schneller Internetzugang entscheidend, damit Unternehmen investieren, Menschen dort arbeiten und Familien bleiben können. Der flächendeckende Ausbau digitaler Infrastruktur ist für mich daher ein zentraler Standortfaktor und eine echte Investition in die Zukunft unserer Heimat.“

„Wir gehen auf Glas bis zur letzten Milchkanne“, so Udo Klenk, Geschäftsführer der PEB Breitband und der Firma Klenk & Sohn. Er betonte die erfolgreiche Zusammenarbeit aller am Projekt Beteiligten und lobte den Mut der politischen Entscheidungsträger und aller Beteiligter zu dem Schritt. Dass eine hundertprozentige Anschlussrate möglich ist, sei hierzulande sehr selten, unterstrich er.

„Eine hochleistungsfähige Internetinfrastruktur ist die Voraussetzung für wirtschaftliches Wachstum, moderne Arbeitsplätze und die Attraktivität unseres Standorts“ sagte Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer WFB. „Essenziell ist dabei der flächendeckende Ausbau, so dass jedes Unternehmen und jeder Bürger davon profitieren kann. Wir freuen uns, dass die erforderlichen Fördermittel gewonnen werden konnten, so dass nach dem eigenwirtschaftlichen Ausbau nun durch den geförderten Ausbau die letzten Lücken geschlossen werden.“

Ein Statement von Staatsminister Dr. Michael Meister – direkt gewählter Abgeordneter des Kreises Bergstraße – verlas Bürgermeister Volker Oehlenschläger, Gemeinde Fürth: „Der Baubeginn des Glasfaserausbaus ist nicht nur ein technisches, sondern vor allem ein gesellschaftliches Ereignis. Denn mit schnellen und zuverlässigen Internetanschlüssen schaffen wir die Grundlage für die Zukunftsfähigkeit unseres gesamten Landkreises.“ Und Bürgermeister Oehlenschläger erinnerte an die Vorgeschichte inklusive einer Phase der Unsicherheit und Verzögerung, bedingt durch einen im Jahr 2023 unvermittelten Förderstopp auf Bundesebene sowie ein verwaltungsgerichtliches Eilverfahren im Zuge des Auswahlverfahrens. Doch nun werde die nächste Stufe gezündet, betonte der Bürgermeister, der hinzufügte: „Wir sind echte Pioniere“.

Der Eigenbetrieb IKbit plant das Projekt bis Ende 2028 für die Region umzusetzen, welches die letzte Ausbaustufe zur flächendeckenden Gigabitversorgung in der Region darstellt. Da es in manchen der 7.200 Adressen mehrere Haushalte gibt, zum Beispiel in Mehrfamilienhäusern, ergeben sich somit insgesamt rund 10.500 Haushalte und Unternehmen ohne marktgetriebene Ausbauperspektive mit Glasfaser, die nun bis in die Gebäude an das zukunftsfähige Netz mit schnellem Internet angeschlossen werden.

Für die Anbindung der insgesamt etwa 7.200 Adresspunkte werden rund 315 Kilometer Trasse neu gebaut. Davon 214 Kilometer im Innerortsbereich und 101 Kilometer in den Außerortsbereichen. Zudem werden rund 180 Kilometer bereits vorhandene Leerrohrtrassen genutzt.

Info: Wissenswertes zum geförderten Glasfaserausbau gibt es auf der Website der ENTEGA. Für individuelle Beratungsgespräche stehen die ENTEGA Points in Erbach (Neckarstraße 71, 64711 Erbach), Heppenheim (Friedrichstraße 36, 64646 Heppenheim) und Darmstadt (Ludwigsplatz 9, 64283 Darmstadt) zur Verfügung. Zudem planen die betreffenden Kommunen Bürgerinformationsveranstaltungen, die rechtzeitig vor dem jeweiligen Baubeginn vor Ort angeboten werden sollen.

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