Wirtschaftsregion

PREISVERLEIHUNG IM GRÜNDERWETTBEWERB BERGSTRAßE-ODENWALD

Feierliche Auszeichnung der Gewinner fand am vergangenen Donnerstag in Wald-Michelbach statt / Gründerwettbewerb steht im Zentrum der Gründungsoffensive Bergstraße-Odenwald

Preisverleihung im Gründerwettbewerb Bergstraße-Odenwald
Die Preisträger aus dem Kreis Bergstraße und dem Odenwaldkreis freuten sich gemeinsam mit den Sponsoren und weiteren Hauptakteuren des Abends über die Auszeichnungen ihrer pfiffigen Gründungsideen. - © WFB

26.05.2015: Auch im sechsten Jahr der Gründungsoffensive Bergstraße-Odenwald war der Gründerwettbewerb, der im Mittelpunkt der Initiative steht, ein voller Erfolg. Die Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB) konnte der Jury insgesamt 39 innovative und pfiffige Gründungsideen präsentieren. Wie das Gremium aus namhaften Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft entschieden hat, geht der erste Platz im Kreis Bergstraße im Jahr 2015 an Sebastijan Boskovic mit der Unternehmensübernahme des seit 1919 bestehenden Handwerksbetriebs Metallbau Dimbür aus Wald-Michelbach.

Handwerksmeisterin Simone Kost, die mit ihrem neu gegründeten Raumausstatterbetrieb „Die kleine Polsterei“ in Neckarsteinach ansässig ist, wurde im Kreis Bergstraße mit dem von der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main gesponserten Sonderpreis „Gründung im Handwerk“ ausgezeichnet.

Zum dritten Mal gab es den Sonderpreis „Junge Unternehmen im Wachstum“, diesmal gesponsert von der Kopp-Schleiftechnik GmbH aus Lindenfels. Hier setzten sich Mareike und Siggi Spaleck mit ihrem Unternehmen „Shape Bensheim GbR“, einer Personal Training Lounge, aus Bensheim durch.

Der Odenwaldkreis vergab die Preise an seine Gewinner getrennt.

Die feierliche Preisverleihung im Gründerwettbewerb fand am vergangenen Donnerstag in der Mensa der Eugen-Bachmann-Schule / des Überwaldgymnasiums in Wald-Michelbach statt. Gekommen waren rund hundert erfolgreiche Gründer, Unternehmer und Persönlichkeiten aus dem Kreis Bergstraße und dem Odenwaldkreis sowie aus den Institutionen der Metropolregionen Frankfurt/Rhein-Main und Rhein-Neckar. Die Preisübergabe übernahmen WFB-Geschäftsführer Dr. Matthias Zürker und Dr. Michael Reuter, MdL a. D., Kreisbeigeordneter und Beauftragter des Odenwaldkreises für Europaangelegenheiten. Musikalisch untermalt wurde die Preisverleihung durch Nicolas Arnold und Megan Hill, durch den Abend führte Moderatorin Anna Klein.

Die Gäste begrüßte Bürgermeister Joachim Kunkel, Gemeinde Wald-Michelbach. „Mit Kompetenz, Mut und Engagement kann man einiges erreichen“, betonte der Bürgermeister und richtete ein „dickes Dankeschön“ an die anwesenden Gründer. Er skizzierte die Beratungsangebote, die die Zukunftsoffensive Überwald GmbH sowie die WFB für die Existenzgründer, jungen Unternehmer und Unternehmensnachfolger bereitstellt. „Es ist wichtig, neue Ideen zu begleiten und zu unterstützen“, sagte er und unterstrich den hohen Stellenwert, sich gemeinsam für ein gründerfreundliches Umfeld einzusetzen.

Auch Matthias Schimpf, hauptamtlicher Kreisbeigeordneter des Kreises Bergstraße, der in Vertretung von Landrat Matthias Wilkes sprach, hob die große Bedeutung hervor, den Gründern kompetente Beratung zur Seite zu stellen, um die regionale Wirtschaft zu stärken. „Das Engagement lohnt sich“, so Schimpf mit Blick auf das breite Spektrum an viel versprechenden Gründungsvorhaben, die auch dieses Jahr am Businessplan-Wettbewerb teilgenommen hatten. Nicht zuletzt stehe das interkommunale Breitbandprojekt IKbit, durch das zehn Kommunen im Kreis Bergstraße flächendeckend mit schnellem Internet versorgt werden (wir berichteten), dafür, dass auch der ländlichen Raum über die notwendige digitale Infrastruktur verfüge, um erfolgreich am wirtschaftlichen Wettbewerb teilzunehmen.

„Die Gründungsoffensive Bergstraße-Odenwald ist ein Erfolgsprojekt über die Kreisgrenzen hinweg“, unterstrich Dr. Reuter, der in Vertretung von Landrat Dietrich Kübler Grußworte sprach. Der Odenwaldkreis und der Kreis Bergstraße seien „attraktive Regionen“, die neben einer guten Breitbandversorgung sowie Anbindung an die Rhein-Main und Rhein-Neckar-Region auch günstige Mieten und Lebenshaltungskosten bereitstellten, familienfreundlich seien und darüber hinaus „eine intakte Landschaft mit viel Raum für frische Ideen“ bieten würden.

Die Keynote des Abends übernahm Achim Kopp, Geschäftsführer der Kopp-Schleiftechnik GmbH aus Lindenfels-Winterkasten. „Gerade in der Anfangsphase steht der Gründer im Unternehmen in der ersten Reihe und ist in der Regel für alle Betriebsabläufe selbst zuständig“, berichtete er. Die große Komplexität und hohe Geschwindigkeit der heutigen Betriebsabläufe erforderten Unternehmerpersönlichkeiten, die weit mehr besitzen müssten als die reine fachliche Kompetenz – nämlich unter anderem die Fähigkeit zu planen, zu strukturieren und mit Werten zu führen. In diesem Zusammenhang stellte er seine „4 plus 1-Formel“ zum Erfolg in kleinen und mittleren Betriebe vor. Ausschlaggebend seien vier Faktoren: Der Unternehmer müsse innerhalb der Firma als Teamchef agieren und Menschen führen und fördern, als Geschäftspartner seinen Kunden passgenaue Dienstleistungen bieten und sie „zu Fans machen“, den Mitarbeitern mit gegenseitiger Wertschätzung begegnen, um ein Wohlfühl-Umfeld zu schaffen sowie die Produktionsprozesse optimieren, indem funktionierende Standards und Systeme etabliert werden. „Plus 1“ bedeutet: sich darüber hinaus für die Gesellschaft zu engagieren, sprich Vereine, kirchliche Einrichtungen oder andere Institutionen zu unterstützen. „Diese Formel hat sich als eine Art roter Faden bewährt – und unser Unternehmen nicht zuletzt erfolgreich durch die Wirtschaftskrise 2009 geführt“, betonte Kopp. „Wir arbeiten ständig weiter daran“, ermunterte er die Gründer, sich nicht auszuruhen, ebenso einen roten Faden zu entwickeln und sich so kontinuierlich für den eigenen Unternehmenserfolg einzusetzen.

„Gründungsförderung ist ein zentraler Bereich von Wirtschaftsförderung“, hob Dr. Zürker hervor. Denn mit ihren viel versprechenden Vorhaben brächten Gründer Schwung in die Wirtschaft vor Ort. Aus diesem Grund sei es das zentrale Ziel des Gründerwettbewerbs, die Gründungskultur in der Region weiter zu unterstützen, indem das vorhandene Potenzial aktiviert und gefördert werde.

Info: Mit der Gründungsoffensive Bergstraße-Odenwald ermutigen die WFB und die Odenwald Regionalgesellschaft mbH (OREG) seit 2009 alle Gründer und Gründungswilligen im Kreis Bergstraße und dem Odenwaldkreis, ihre unternehmerischen Vorhaben in die Tat umzusetzen. Der Gründerwettbewerb, der im Zentrum der Initiative steht, bietet diesen die Chance, nicht nur Preise, sondern zudem jede Menge Aufmerksamkeit und wichtige Kontakte zu erhalten. 2015 haben die Gewinner aus beiden Kreisen Preise mit einem Gesamtwert von insgesamt 9.000 Euro erhalten. Weitere Informationen über das Projekt gibt es unter www.wirtschaftsregion-bergstasse.de.

Die Gründungsoffensive Bergstraße-Odenwald wird gefördert von:

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