Wirtschaftsregion

WEITSICHTIGES UND NACHHALTIG ORIENTIERTES VERHALTEN IM FOKUS

4. Regionalkonferenz Energie & Umwelt fand in diesen Tagen in Bensheim statt / Namhafte Referenten sprachen zu den ThemenStadtentwicklung, Mobilität und Energieversorgung

Weitsichtiges und nachhaltig orientiertes Verhalten im Fokus
Die Teilnehmer nutzten die Veranstaltung nicht zuletzt zum Netzwerken – hier mit der Energieagentur Bergstraße, dessen Leiter Hendrik Frey (Mitte) Rede und Antwort stand. - © WFB

In diesen Tagen führte die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH mit Unterstützung der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB) die 4. Regionalkonferenz Energie & Umwelt in der Karl Kübel Schule in Bensheim durch. Wie der Hessentag 2014 stand auch diese Netzwerkveranstaltung unter dem Leitthema „Klimaneutrale Stadt“. Mehr als 200 Teilnehmer waren zur Regionalkonferenz gekommen.

„Die Energiewende wird hauptsächlich in den Städten und Gemeinden vollzogen, mit allen Auswirkungen auf künftiges Wohnen, auf Verkehr, öffentliche Daseinsvorsorge und auf das gesellschaftliche Zusammenleben“, sagte Bernd Kappenstein, Leitung Fachbereich Energie & Umwelt bei der MRN GmbH. Veränderungsprozesse würden große Herausforderungen mit sich bringen, denen sich die Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik stellen müssten, so Kappenstein. „Weitsichtiges und an den Grundsätzen der Nachhaltigkeit orientiertes Verhalten bedingt, dass wir uns rechtzeitig über die Anforderungen der Zukunft bewusst werden und die notwendigen Schritte einleiten“, lautete sei Appell.

Grußworte sprachen ebenso Landrat Matthias Wilkes, stellvertretender Verbandsvorsitzender VRRN und Mitglied des Vorstandes ZMRN e.V., und Mathias Samson, Staatssekretär des Wirtschaftsministeriums Hessen. Der Landrat unterstrich die Wichtigkeit von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz. Diese Themenfelder habe sich nicht zuletzt die Energieagentur Bergstraße, ein Pilotprojekt des Landes Hessen, auf die Fahnen geschrieben. Mit ihrer Beratungsleistung richte sich diese an Unternehmer, Bürgerinnen und Bürger sowie an die Kommunen in der Wirtschaftsregion Bergstraße – „sie ist die erste Energieagentur, die als Teil einer kreisweiten Wirtschaftsförderung agiert und somit viele wichtige Synergieeffekte nutzen kann“, so Landrat Wilkes.

Auch Samson griff die Themen Energieeffizienz und erneuerbare Energien auf und betonte deren hohe Bedeutung. Um bei den Klimazielen weiter voran zu kommen, habe der zielgerichteten Vernetzung aller Akteure einen besonderen Stellenwert, so der Staatssekretär. Veranstaltungen wie die Regionalkonferenz in der Mitte der beiden Metropolregionen Frankfurt/Rhein-Main und Rhein-Neckar trage viel dazu bei die Handlungsfelder Energie und Umwelt zu forcieren, war er sich sicher.

In Folge gab es für die Teilnehmer Vorträge zur Stadtentwicklung, Mobilität und Energieversorgung. So sprach Dr. Eckhart Hertzsch, Leiter der Geschäftsstelle „Nationale Plattform Zukunftsstadt“ und des Geschäftsfeldes „Morgenstadt“; Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, zum Thema „Die Stadt von Morgen – Herausforderungen, Ziele und Ausblick in die Zukunft“. Vor dem Hintergrund stark wachsender Großstädte müsse ein Gesamtkonzept für die weltweiten Klimaziele konzipiert und befolgt werden. Er plädierte für die energieeffiziente Sanierung existierender Gebäude und die Nutzung erneuerbarer Energien. Auch eine intelligente Vernetzung der Energieinfrastruktur führte er an, als Beispiele nannte er die Möglichkeit, Gebäude mit Abwärme aus der Industrie zu heizen oder die Nutzung von Biogas, das in Kläranlagen erzeugt wird, Verbrauchern zur Energieversorgung zur Verfügung stellen.

Volkhard Malik, Geschäftsführer Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH, widmete seinen Redebeitrag der Mobilität. „Der VRN wandelt sich zunehmend von einem Verkehrsverbund zum Mobilitätsverbund“, so Malik. Die Anforderungen seien vielfältig und betreffen die Bereiche Ökologie, Wirtschaft, Soziales und die gesamte Gesellschaft. Herausforderungen bestehen auch hier in der guten Vernetzung und in funktionierenden Kooperationen von Verkehrsträgern und weiteren Dienstleistern, sagte der VRN-Geschäftsführer.

Dr. Peter Müller, Vorstand der GGEW AG, referierte über „Energieversorgung der Zukunft – Energiewende vor Ort“. Die GGEW AG setze auf den konsequenten Ausbau von regenerativen Energien, zum Beispiel aus Photovoltaik, erläuterte Dr. Müller. In die Förderung von erneuerbaren Energiequellen habe man bis dato eine Investitionssumme von rund 90 Millionen Euro gesteckt. Auch in Zukunft wolle man mit diesem Engagement weiter fortfahren, so der GGEW-Vorstand.

Unter dem Leitthema „Klimaneutrale Stadt und Region“ stand ebenso die von Gerhard Augstein (SWR) moderierte Podiumsdiskussion. Namhafte Entscheider aus Wirtschaft und Politik erörterten dabei die Weichenstellungen in einem urbanen, klimafreundlichen und vernetzten Lebensraum und die damit verbundenen Herausforderungen für Städte und Regionen. Teilnehmer waren neben Landrat Wilkes und Malik und Dr. Müller auch Helmut Sachwitz, Erster Stadtrat der Stadt Bensheim, Ludger Stüve, Direktor Regionalverband Frankfurt Rhein-Main, und Ralph Schlusche, Verbandsdirektor Verband Region Rhein-Neckar.

Das sich anschließende Get-together nutzten die Gäste, um die zahlreichen Anregungen und Impulse im persönlichen Dialog zu vertiefen.

Info: Wissenswertes über die Energieagentur Bergstraße, ein Pilotprojekt des Landes Hessen und gefördert von diesem sowie aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, finden Sie hier.

Die Energiagentur Bergstraße wird gefördert von:

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