Wirtschaftsregion

INTERNATIONALISIERUNG – CHANCEN UND RISIKEN FÜR DEN MITTELSTAND

Veranstaltung der Fachhochschule Worms und der Wirtschaftsförderung Bergstraße / Landrat Wilkes und Professor Dr. Kehr sprechen Grußworte / Sanner GmbH als Praxisbeispiel

Internationalisierung – Chancen und Risiken für den Mittelstand
Enthüllten das Logo der Wirtschaftsregion Bergstraße in der FH Worms (v.l.n.r.): Holger Frank, Sanner GmbH, Prof. Dr. Kehr, FH Worms, Landrat Matthias Wilkes, Kreis Bergstraße, Dr. Matthias Zürker, WFB, und Dr. Marcus Walden, Sparkasse Worms-Alzey-Ried. - © WFB

Die unmittelbare Nähe der zahlreichen Universitäten, Hochschulen und weiteren Forschungs- und Ausbildungszentren eröffnet den Unternehmen in der Wirtschaftsregion Bergstraße lukrative Chancen für Kooperationen und für die Gewinnung von Fachkräften. Unter dem Titel „KMU meets KMH“ (kleine und mittelständische Unternehmen treffen kompetente mittelständische Hochschule) hat die Fachhochschule Worms eine Veranstaltungsreihe initiiert, die den Transfer weiter vorantreiben soll, um auch den kleinen und mittleren Betrieben den Zugang zum Standortfaktor Wissen und Technologie zu erleichtern.

Im Rahmen dieser Reihe war die Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB) als Kooperationspartner der FH Worms Mitveranstalter des Informationsabends „DEM AUSLAND SO NAH, Internationalisierung – Chancen und Risiken für den Mittelstand“, der in der vergangenen Woche in der FH Worms stattfand. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch die Sparkasse Worms-Alzey-Ried, Gesellschafter der WFB.

Als sichtbares Zeichen der Kooperation wurde das Logo der WFB zu den Logos der Kooperationspartner der FH Worms hinzu genommen, die an einer Wand in den Räumen der FH Worms angebracht sind. Im Vorfeld der Hauptveranstaltung enthüllten Landrat Matthias Wilkes, Aufsichtsratsvorsitzender der WFB, Professor Dr. Henning Kehr, Vizepräsident der FH Worms, Dr. Marcus Walden, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Worms-Alzey-Ried, Holger Frank, CEO der Sanner GmbH, und Dr. Matthias Zürker, WFB-Geschäftsführer, das Logo der WFB.

Anschließend begrüßten Professor Dr. Kehr, in Vertretung des kurzfristig verhinderten FH-Präsidenten Prof. Dr. Jens Hermsdorf, und Landrat Wilkes die Gäste im Raum A 125. Professor Dr. Kehr brachte seine Freude zum Ausdruck, dass die WFB die Veranstaltung initiiert hat, da die „Wirtschaft an regionalen Grenzen nicht Halt macht“. Er berichtete, dass die Studierenden der FH Worms aus über 80 verschiedenen Ländern der Welt nach Worms kommen und nach ihrem Studium oftmals in deutschen Firmen im Ausland tätig sind. Diese Studierende sieht Kehr als Botschafter der FH Worms und der gesamten Region.

Landrat Wilkes war sich sicher, dass die Veranstaltung „Einblicke und neue Facetten in die Themen Globalisierung und Internationalisierung bringt“. Er betonte die Gemeinsamkeiten der Stadt Worms und des Kreises Bergstraße: so sind beide Gebietskörperschaften Mitglied in zwei Europäischen Metropolregionen. Wilkes stellte dabei den Frankfurter Flughafen als Wachstumstreiber Nr. 1 in der Region Rhein-Main-Neckar heraus. Zum Thema Internationalisierung erwähnte er als Beispiel auch die Zusammenarbeit des Kreises Bergstraße mit Indien im Rahmen des Projekts Indo-German Film Agency (IGFA). „Als Wachstumsmarkt mit einem starken Bevölkerungswachstum birgt Indien viele Chancen“, so Wilkes. Durch die Arbeit der IGFA wird der Kreis Bergstraße in vielerlei Hinsicht vermarktet – besonders als Tourismus- und Wirtschaftsstandort. Zu dieser internationalen Signalwirkung tragen auch die 12 „Botschafter der Bergstraße“ bei, die den Standort ebenfalls international präsentieren. Einer dieser Botschafter, Klaus Schlappner, war ebenfalls bei der Veranstaltung anwesend.

Im Anschluss sprachen namhafte Experten der FH Worms in drei Fachvorträgen zu verschiedenen Aspekten der Internationalisierung von Unternehmen. So informierte Professor Dr. Henning Kehr über das Thema „Internationalisierung – Aspekte und Trends“ und ging dabei insbesondere auf die Wachstumsmärkte der Zukunft, u.a. China, ein. Professor Dr. Germann Jossé hielt einen Vortrag unter der Überschrift „Erfolgsgarantie? – Stolpersteine der Internationalisierung“ und stellte anschaulich Beispiele von Unternehmen dar, deren Internationalisierungsprozess gescheitert ist. Professor Dr. Stefan Lubritz, sprach anschließend über „Neue Auslandsmärkte erschließen – von der Idee zur Strategie“.

Holger Frank, CEO der Sanner GmbH aus Bensheim, lieferte unter dem Titel „International in Auerbach“ einen Bericht aus der Praxis. Er stellte die Sanner GmbH vor, ein Familienunternehmen in vierter Generation, das mit zwei Milliarden Kunststoffteile und 55 Mio. Euro Umsatz pro Jahr einer der globalen Marktführer im Bereich Kunststoffverpackungen für Pharma & Healthcare ist. Mit drei Produktions- und fünf Vertriebsstandorten weltweit hat die Sanner GmbH fundierte Erfahrungen im Bereich Internationalisierung, über die Frank vor den anwesenden Unternehmer und den Studierenden berichtete. So stellte der Geschäftsführer sechs griffige Thesen auf, die man als Unternehmen auf dem Weg ins Ausland beachten sollte. An realen Beispielen, die das Unternehmen Sanner im Rahmen der Internationalisierung in den USA, Ungarn, China, Brasilien, Indonesien und Indien erlebt hat, gab Frank den Anwesenden hilfreiche Tipps und Orientierungshilfen – auch für einen möglichen Rückzug aus einem internationalen Markt in dem Fall, dass der Markteintritt in einem Land wider Erwarten fehlschlägt.

Die Inhalte der Referate wurden in einer anschließenden Podiumsdiskussion vertieft, an der alle Referenten sowie Landrat Wilkes und Dr. Walden teilnahmen. Bei einem Get Together nutzten die Teilnehmer der Veranstaltung danach die Chance, mit den Referenten und mit Studierenden der FH Worms ins Gespräch zu kommen und interessante Kontakte zu knüpfen.