Wirtschaftsregion

VERANSTALTUNG „PROFESSIONELLES FORDERUNGSMANAGEMENT“

Angebot für die Unternehmen aus der Wirtschaftsregion Bergstraße fand bei der Sparkasse Bensheim statt / Namhafte Experten informierten über Forderungsmanagement und lieferten Erfahrungsberichte aus der Praxis

Veranstaltung „Professionelles Forderungsmanagement“
Die Hauptakteure des Abends (von links): Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB), Tobias Stenger, Gebietsleiter der Deutschen Factoring Bank, Achim Kopp, Geschäftsführer der Kopp Schleiftechnik GmbH, Fabian Lauzi, Bankenbeauftragter der Coface AG, Bürgermeister Rolf Richter, Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Bensheim, Martin Proba, IHK Darmstadt Rhein Main Neckar, Frank Wiegand, Finanzberater bei der Sparkasse Bensheim. - © WFB

16.11.2016: Zahlreiche Unternehmen gewähren ihren Kunden kurzfristige Kredite, indem sie ihnen Fristen zur Zahlung von Rechnungen einräumen. Mit einem speziell dafür eingerichteten Forderungsmanagement steuern Firmen diese Angebote. Ziele sind die Sicherstellung der unternehmerischen Liquidität, indem Forderungsausfälle so gering wie möglich gehalten werden. „Die Vorbereitung und Durchführung eines Forderungsmanagements sind zentrale Aufgaben eines jeden Unternehmens“, weiß Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB).

Die Instrumente eines professionellen Forderungsmanagements zeigte die WFB den Betrieben aus der Wirtschaftsregion Bergstraße im Rahmen der Veranstaltung „Professionelles Forderungsmanagement“ auf, die kürzlich im Kundenberatungszentrum der Sparkasse Bensheim in der Bahnhofstraße stattfand. Rund 75 Teilnehmer waren zu der Veranstaltung gekommen.

Die Begrüßung der Gäste übernahm Bürgermeister Rolf Richter, Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Bensheim. Er hob die traditionell enge Kooperation zwischen der Sparkasse Bensheim und der WFB hervor. „Die Wirtschaftsförderung Bergstraße ist ein Zusammenschluss, der in Hessen seinesgleichen sucht“, sagte er mit Blick auf die 22 Städte und Gemeinden des Kreises Bergstraße, die allesamt als Gesellschafter an der WFB beteiligt sind. Als Gründungsmitglied ist auch die Sparkasse Bensheim Gesellschafterin der kreisweiten Wirtschaftsförderung.

In anschließenden Impulsvorträgen lieferten drei namhafte Experten Erfahrungsberichte aus der Praxis. Den Anfang machte Fabian Lauzi, Bankenbeauftragter der Coface AG. „Wir schützen vor Forderungsverlusten bei In- und Auslandsgeschäften, optimieren per Factoring den Liquiditätszufluss, bürgen für Unternehmen und informieren über die Bonität von Geschäftspartnern“, fasste Lauzi die Angebote der Coface AG zusammen. Dafür prüfe man sorgfältig und umfassend die Kreditwürdigkeit der Debitoren, sprich, der Schuldner der Unternehmen. „Die Kreditprüfung ist unser wichtigster Prozess“, verdeutlichte er. Bei einem Zahlungsausfall setze sich die Coface AG mit dem Debitor vor Ort in Verbindung und entschädige den Kunden gegebenenfalls, erklärte er. Anfragen gebe es auch von Unternehmen aus der Region, so der Referent.

Tobias Stenger, Gebietsleiter der Deutschen Factoring Bank, informierte danach über den wachsenden Markt auf diesem Sektor: „In den vergangenen zehn Jahren wuchs das Factoring-Volumen in Deutschland im Durchschnitt jährlich um fast 15 Prozent“, erläuterte er. Laut dem Deutschen Factoring Verband e.V. hätten 88 Prozent der Factoring-Kunden einen Jahresumsatz von weniger als zehn Millionen Euro, „unsere Kunden kommen also zum Großteil aus dem Mittelstand“, kommentierte er. Gerade für Unternehmen in der Wachstumsphase sei Factoring ein ideales Instrument, denn es steigere die Unabhängigkeit und sei wichtig für die weitere Planung. „Wir bieten 100 Prozent Schutz vor Forderungsausfällen“, erklärte der Referent.

Ein Best-Practice-Beispiel lieferte Achim Kopp, Geschäftsführer der Kopp Schleiftechnik GmbH aus Lindenfels, ein Hersteller von Werkzeugen zum Bohren und Fräsen von Metallen und Kunststoffen, die etwa im Maschinenbau, der Luftfahrt- und Energietechnik oder der Automobilindustrie zum Einsatz kommen. Wie Kopp herausstellte, minimiert das Unternehmen Zahlungsausfälle erfolgreich, indem es eine zielgerichtete und fokussierte Kundenakquise verfolgt. „Wir informieren uns zuvor über die Firmen, die wir als Kunden gewinnen wollen“, hob Kopp hervor. Aus diesem Grund bestehe bei rund 800 Rechnungen pro Monat nur bei etwa acht bis 15 Positionen Klärungsbedarf. „Meist reicht dann ein einfaches Telefonat mit dem Kunden aus, um das Problem sofort zu lösen“, so der Geschäftsführer. „Es geht nichts über den persönlichen Kontakt“, resümierte er.

Die anschließende Diskussionsrunde, moderiert von Martin Proba, Geschäftsbereichsleiter Existenzgründung & Unternehmensführung bei der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar, nutzten die Gäste, um von den Referenten Antworten auf ihre Fragen zu erhalten.

Die Impulse der Vorträge wurden danach bei einem Imbiss in kleinen Kreisen bis in den Abend hinein fortgesetzt.

Info: Weiteres Wissenswertes über die Sparkasse Bensheim finden Sie hier, über die Coface AG hier, über die Deutsche Factoring Bank hier und über die Kopp Schleiftechnik GmbH hier. Informationen über die Serviceleistungen der WFB gibt es hier.