Wirtschaftsregion

ENERGIEAGENTUR INFORMIERT BERUFSSCHÜLER

Energieagentur Bergstraße stellt Berufsschülern der Heinrich Metzendorf Schule in Bensheim energieeffiziente Gebäudestandards vor / Möglichkeit zu Fragen und Diskussion

Energieagentur informiert Berufsschüler
Die Experten der Energieagentur Bergstraße Christian Kuhlmann (links, stehend) sowie Philipp Meister (rechts, stehend) erklärten den Schülern der Heinrich Metzendorf Schule die Vorteile von energieeffizientem Bauen. - © WFB

30.03.2016: Die energetischen Anforderungen an Gebäude steigen stetig. Ab 2021 wird beispielsweise für alle Wohn-Neubauten in Deutschland der Niedrigstenergiehaus-Standard Pflicht. Auch bei Sanierungsmaßnahmen im Gebäudebestand spielen energieeffiziente Maßnahmen eine immer größere Rolle. Das Bau-Handwerk trägt hier die Verantwortung für eine qualitativ hochwertige Ausführung. Aus diesem Grund wird schon in der Ausbildung Wert auf diesen Themenbereich gelegt. So auch in der Zimmererklasse des 2. und 3. Lehrjahrs der Heinrich Metzendorf Berufsschule in Bensheim.

Referendar Dominic Konrad initiierte einen Vortrag der Energieagentur Bergstraße, ein Fachbereich der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB), an der Schule, so dass Christian Kuhlmann und Philipp Meister, Projektmanager der Energieagentur, die Schüler zu den aktuellen Standards und Entwicklungen beim  energieeffizienten Bauen und Sanieren – aufbauend auf den Inhalten des Unterrichts – informieren konnten. Neben Konrad und 18 angehenden Zimmerern ließen es sich der Klassenlehrer Tobias Speckhardt sowie der zuständige Fachbereichsleiter Dirk Rensen nicht nehmen, ebenfalls an der Veranstaltung teilzunehmen.

Zum Einstieg erläuterten die Referenten den Schülern die rechtlichen Rahmenbedingungen, die die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz (EEWärmeG) bei Neubau und Sanierungsmaßnahmen festlegen. Des Weiteren gaben die Experten der Energieagentur einen Einblick in die deutsche Förderlandschaft in diesem Bereich. Es wurden Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie Programme des Landes Hessen und regionale Förderprogramme vorgestellt.

Der Schwerpunkt des Vortrags lag auf den bauphysikalischen und technischen Besonderheiten und der Funktionsweise von hocheffizienten Gebäuden, insbesondere von Passivhäusern. „Ein Passivhaus verbraucht, durch eine gute Wärmedämmung sowie eine besonders hohe Luftdichtigkeit seiner Gebäudehülle, die Vermeidung von Wärmebrücken und dem Einsatz einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, nur rund 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr“, so Meister. „Das entspricht etwa einem Drittel der benötigten Heizenergie eines Neubaus nach EnEV. Die Mehrkosten eines Passivhausneubaus liegen heute nur noch rund acht Prozent über denen eines Standard-Neubaus“, ergänzte Kuhlmann.

Die Schüler als auch die Lehrer nutzten die Veranstaltung, um Fragen an die Referenten zu stellen. Hier konnte auch bestehende Vorurteile klargestellt werden – zum Beispiel konnten Meister und Kuhlmann den Mythos der „atmenden Wand“ oder das Gerücht, man könne in einem Passivhaus die Fenster nicht mehr öffnen, widerlegen.

Der Vortrag stieß auf eine positive Resonanz und es entwickelte sich im Anschluss eine rege Diskussion zwischen den Schülern, Lehrern und Referenten.

Info: Die kostenlose Beratung der Energieagentur Bergstraße zu allen Fragen rund ums Energiesparen und erneuerbare Energien einschließlich Förderprogrammen steht allen Bürgern des Kreises offen. Zur telefonischen Terminvereinbarung ist diese von Montag bis Donnerstag von 9:00 bis 13:00 Uhr unter der Rufnummer 06252 68929-88 zu erreichen.

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