Wirtschaftsregion

SOMMER-PRESSEKONFERENZ DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG BERGSTRASSE

WFB stellt Ergebnisse ihrer Unternehmensbefragung vor / Firmen sind dem Standort gegenüber loyal und schätzen die hohe Lebensqualität / Wirtschaftsregion Bergstraße steht insgesamt gut da / Arbeitslosenquote beträgt 4,4 Prozent

Sommer-Pressekonferenz der Wirtschaftsförderung Bergstrasse
Landrat Christian Engelhardt, Aufsichtsratsvorsitzender der Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB) (links), und Dr. Matthias Zürker, WFB-Geschäftsführer. - © WFB

12.07.2024: Die Mehrheit der Unternehmen in der Wirtschaftsregion Bergstraße ist mit dem Standort zufrieden und diesem gegenüber loyal. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Unternehmensbefragung, welche die Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB) im April und Mai dieses Jahres durchgeführt hat. Rund 900 Betriebe aller Größen aus verschiedenen Branchen in der Wirtschaftsregion Bergstraße wurden direkt angeschrieben und um Teilnahme gebeten. Weitere Firmen in der Region, die sich ebenfalls beteiligen wollten, konnten über die Homepage der WFB teilnehmen. Mehr als 200 Unternehmen nahmen an der Studie teil. Zu beantworten waren 33 Fragen, die sich um die aktuelle Lage, Perspektiven und Herausforderungen des eigenen Betriebs, die Bewertung des Standortes Wirtschaftsregion Bergstraße sowie die Leistungen der WFB drehten. Mit der Durchführung wurde die L•Q•M Marktforschung GmbH beauftragt. Für die Studie hat diese ein Benchmark entwickelt, um die Region mit anderen 24 Landkreisen und Kommunen vergleichen zu können.

Im Rahmen der Sommer-Pressekonferenz informierten Landrat Christian Engelhardt, Aufsichtsratsvorsitzender der WFB, und Dr. Matthias Zürker, WFB-Geschäftsführer, am vergangenen Mittwoch über die Ergebnisse der Befragung. Nach dieser erreichte der Standort Wirtschaftsregion Bergstraße auf einer Skala von 0 bis 100 Punkten den Wert 75, was die Zufriedenheit mit dem Standort allgemein betrifft. Beim Faktor Lebensqualität waren es sogar 88 Punkte. Bei der Nähe zu der Kundschaft 75, die Nähe zu Hochschulen oder Forschungseinrichtungen erzielte 74, die Verkehrsanbindung 66 Punkte. Auch im Vergleich mit den anderen Landkreisen und Kommunen schneidet die Region sehr gut ab. Der Großteil der Befragten fühlt sich mit der Wirtschaftsregion Bergstraße „sehr verbunden“ (87 Punkte), plant unternehmerische Investitionen (83 Punkte) und würde den Standort weiterempfehlen (78 Punkte).

Bezogen auf die Herausforderung des Findens von Arbeitskräften fällt auf, dass trotzdem 37 Prozent der Unternehmen nicht ausbilden. Der am meisten dafür genannte Grund ist für die betreffenden Unternehmen mit 43 Prozent der hohe zeitliche und personelle Aufwand. Acht Prozent gaben die unsichere wirtschaftliche Perspektive an, das Fehlen von passenden Bewerbungen ist für zehn Prozent ausschlaggebend. Mehr als die Hälfte der Befragten erwartet eine positive Umsatzentwicklung, und eine Steigerung der Nachfrage sowie des Auftragsvolumens in den kommenden fünf Jahren.

Etwa die Hälfte klagen über unbesetzte Stellen im Unternehmen, bei 85 Prozent handelt es sich dabei um Fachkräfte mit Erfahrung. Als größte Herausforderung betrachten 71 Prozent der befragten Unternehmen demnach die Fachkräftegewinnung, ebenso viele die wirtschaftliche Entwicklung. Die Entwicklung der Arbeitskosten sehen 65 Prozent, die der Energiepreise 49 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer als herausfordernd. Bei etwa der Hälfte der Befragten ist es die Digitalisierung. Auf einer Skala von 1 bis 100 wurde das Angebot von Gewerbeflächen mit 45 Punkten, der vorhandene Wohnraum für die Mitarbeitenden mit nur 36 Punkten bewertet.

80 von 100 zu vergebenden Punkten erzielte die Zufriedenheit mit den Serviceleistungen der WFB: Für sehr wichtig (85 Punkte) halten die Befragten ihre Funktion als Schnittstelle zur öffentlichen Verwaltung, 84 Punkte erhielt die Fördermittelberatung der WFB, 83 Punkte die Kontaktvermittlung. Mit 82 Punkten schnitt auch die Unterstützung bei der Unternehmensansiedlung sehr gut ab.

„Zusammengefasst bestätigt uns das Ergebnis darin, dass sowohl die Wirtschaftsregion Bergstraße wie auch die Serviceleistungen der Wirtschaftsförderung Bergstraße von den Unternehmen insgesamt geschätzt werden“, kommentierte Dr. Zürker. „Wichtige Erkenntnis der Studie sind auch die Aspekte, welche von den Unternehmen als verbesserungswürdig gesehen. Hieran müssen und werden wir arbeiten.“

„Insgesamt steht die Wirtschaftsregion Bergstraße gut da“, resümierte Landrat Engelhardt. Nicht zuletzt durch ihre Lage inmitten der beiden Metropolregionen Rhein-Neckar und Frankfurt/Rhein-Main sowie der Nähe zu Forschungsinstituten und Hochschulen biete der Kreis „beste Voraussetzungen für Innovation“. Das belegt auch die Arbeitslosenquote, bei welcher die Region mit 4,4 Prozent unter dem Landesdurchschnitt von 5,4 Prozent liegt. „Der Kreis Bergstraße möchte die Rahmenbedingungen so gestalten, dass der Weg frei ist für neue Entwicklungen“, bekräftigte er. Als Bausteine dafür führte er die Wirtschaftsförderung und den Bürokratieabbau sowie die Regionalplanung und Flächenpolitik an – welche Raum für Entwicklungen schaffe – sowie die Digitalisierung der Verwaltung, die für Unternehmen und Gesellschaft einen Vorteil darstelle.

Für den Beiratsvorsitzenden und Aufsichtsratsmitglied Dr. Jürgen Gromer, der seine Teilnahme an der Pressekonferenz aufgrund eines kurzfristigen wichtigen Geschäftstermins nicht ermöglichen konnte, zeigt die Umfrage die Stärke der Wirtschaftsregion Bergstraße und die Bedeutung der WFB auf. Als eines der derzeitigen nationalen Probleme macht er die hohen Energiepreise aus, die auch die Umfrage thematisiert. Diese könnten laut Dr. Gromer auch nochmals steigen. „Mit etwas Optimismus hoffe ich, dass wir auf nationaler Ebene für diese Probleme Lösungen finden“, erklärt er. Insgesamt zeige die Studie Themen auf, an denen die WFB zukünftig noch stärker arbeiten sollte, zum Beispiel Unterstützung der Kommunen bei der Schaffung von Entwicklungsmöglichkeiten für Unternehmen, Fachkräftegewinnung, Digitalisierung/Künstliche Intelligenz und Schaffung von Wohnraum.

Dr. Zürker gab bei der Sommer-Pressekonferenz wie gewohnt auch einen Rückblick auf die Arbeit der WFB im ersten Halbjahr 2024 und nannte in diesem Zusammenhang beispielhaft die Veranstaltung „EU Green Deal – Folgen für die Landwirtschaft“, den Auftakt zum Gründungswettbewerb 2024, Sprechtage für Unternehmen und Gründenden mit der WIBank und dem RKW Hessen, das zwölfte Energieberater-Netzwerktreffen, die Roadshow des Hessischen Gründerpreises, die Spendenwanderung „Hike to help“, den Auftakt zur Praktikumswoche Bergstraße 2024 oder den Bergsträßer Wirtschaftsempfang 2024 (wir berichteten). Zudem gewährte der WFB-Geschäftsführer einen Ausblick auf die geplanten Vorhaben in diesem Jahr. Hier stehen zum Beispiel die Produktion eines Podcasts zu Wandern4 im Rahmen der Destinationsförderung, ein weiterer Thementag für Unternehmen im November, die feierliche Preisverleihung im Gründungswettbewerb der Gründungsoffensive Bergstraße in Heppenheim und viele weitere Projekte an.

Info: Wissenswertes über die Serviceleistungen der WFB gibt es hier

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