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DR. HOLGER ZINKE - BIOCHEMIKER UND UNTERNEHMER

Der 1963 in Bensheim geborene Biochemiker und Unternehmer ist Gründer der B.R.A.I.N. Biotechnology Research and Information Network AG in Zwingenberg. Er wurde 2008 mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet.

Dr. Holger Zinke BRAIN AG Zwingenberg
Dr. Holger Zinke BRAIN AG Zwingenberg - © Thomas Neu

Dr. Zinke studierte von 1983 bis 1988 an der Technischen Universität Darmstadt Biologie mit Schwerpunkt Mikrobiologie und Biochemie. Er war Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Anschließend promovierte er 1992 mit einer molekularbiologischen Arbeit am Institut für Biochemie zum Dr. rer. nat. mit einem Stipendium des Fonds der Chemischen Industrie.

Das Unternehmen kooperiert mit der Chemie-, Pharma-, Lebensmittel- und Kosmetikindustrie in den Bereichen Naturstoff-, Biokatalysator- und Enzymentwicklung. Insbesondere spezialisiert sich die BRAIN AG auf die Untersuchung von Bodenmikroorganismen, auf ihre genetische Ausstattung und deren Nutzung für technische Zwecke. Dr. Zinkes Unternehmen forscht außerdem im Bereich biologischer Wirkstoffe und entwickelt Biopolymere.

Zu den langjährigen Kooperationspartnern des Unternehmens gehören die BASF, Ciba, Clariant, DSM, Evonik-Degussa, DSM, Genencor, Henkel, Nutrinova, RWE, Sandoz, Schering, Südzucker und Symrise. Seit 2010 entwickelt und vermarktet die BRAIN AG auch eigene Produkte bis zum Endkunden.

Dr. Zinke setzte sich für die Gründung mehrerer Branchenverbände ein, darunter die Vereinigung deutscher Biotechnologie-Unternehmen (VBU) der BioDeutschland e.V. und des Industrieverbunds mikrobielle Genomforschung (IMG). Er engagiert sich in Beiräten und wurde 2006 in den Hochschulrat der Hochschule Mannheim berufen.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt verlieh ihm 2008 den Deutschen Umweltpreis für sein unternehmerisches Wirken als Schrittmacher für die nachhaltige Entwicklung einer gesamten Industriebranche und würdigte, dass der Ansatz, den Dr. Zinke und sein Team verfolgen, innovativ sei, weil nunmehr erstmals der vollständige Werkzeugkasten der Natur für industrielle Zwecke zur Verfügung steht. Als Beispiel wird angeführt, dass ein von der BRAIN AG mit der Henkel KGaA entwickeltes waschaktives Enzym bei Temperaturen von 40°C die gleiche Waschkraft erreicht, die vorher erst bei 60°C erreicht wurde. Dadurch könnten jährlich 1,3 Millionen Tonnen des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid in Deutschland eingespart werden.

Auch in der Region engagiert sich der in Heppenheim lebende Dr. Zinke. So ist er Mitgründer und Kuratoriumsmitglied der Kulturstiftung Zwingenberg. Seit 2009 ist Dr. Zinke Ratsmitglied im Bioökonomierat (BÖR) der Deutschen Bundesregierung, der die Weiterentwicklung der Bioökonomie in Deutschland diskutiert. Im gleichen Jahr verlieh im Landrat Matthias Wilkes den Ehrentitel "Botschafter der Bergstraße".

2010 bekam Dr. Zinke das Bundesverdienstkreuz am Bande, 2011 den "IBN-Award" des Verbands Industrielle Biotechnologie Nord e.V. und die Treviranus-Medaille des Verbands Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland.

Im Jahr 2013 wurde Dr. Zinke als Mitgliedern in das Bioeconomy Panel der EU-Kommission berufen, um unter anderem die Umsetzung der Bioökonomie-Strategie der Europäischen Union zu begleiten.

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