Wirtschaftsregion

SOMMER-PRESSEKONFERENZ DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG BERGSTRASSE

Themen waren die wirtschaftliche Entwicklung der Region sowie die Projekte und Vorhaben der Wirtschaftsförderung Bergstraße / Beim Projekt Bildungscoach wurde Halbzeitbilanz gezogen

Sommer-Pressekonferenz der Wirtschaftsförderung Bergstrasse
Informationen erteilten (von links): Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB), Landrat Christian Engelhardt, Aufsichtsratsvorsitzender der WFB, und Dr. Jürgen Gromer, Beiratsvorsitzender und Aufsichtsratsmitglied der WFB. - © WFB

19.07.2021: Unternehmen in der Wirtschaftsregion Bergstraße sind in unterschiedlichem Maße von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Während Branchen wie besonders Gastronomie, Hotellerie, Veranstaltungen und andere noch immer stark betroffen sind, sind die Auswirkungen etwa für das produzierende Gewerbe, die Baubranche und die unternehmensnahen Dienstleistungen geringer. Insgesamt zeigt sich regionale Wirtschaft robust und die Auswirkungen sind im Schnitt weniger stark als noch in 2020 prognostiziert. Im Rahmen ihrer diesjährigen Sommer-Pressekonferenz gab die Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB) einen Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung der Region und berichtete darüber hinaus über ihre sonstigen laufenden Projekte und die künftigen Vorhaben. Ein weiteres Thema der diesjährigen Sommer-Pressekonferenz war die Initiative ProAbschluss und das damit verknüpfte Projekt „Bildungscoach“ bei der Wirtschaftsförderung Bergstraße.

Die Sommer-Pressekonferenz fand diese Woche in Heppenheim statt. Informationen erteilten Landrat Christian Engelhardt, Aufsichtsratsvorsitzender der WFB, Dr. Jürgen Gromer, Beiratsvorsitzender und Aufsichtsratsmitglied der WFB, Dr. Matthias Zürker, WFB-Geschäftsführer, sowie Felix Fischer, Projektmanager Unternehmerservice und Bildungscoach bei der WFB.

„Der Arbeitsmarkt im Kreis Bergstraße zeigt sich mit einer im regionalen Vergleich niedrigen Arbeitslosenquote von zurzeit 3,7 Prozent weiterhin stabil.“, sagte der Landrat zu Beginn. Er warf dann den Blick auf den Ausbildungsmarkt, der Auswirkungen der Corona-Pandemie spürt. „Zahlreiche Lehrstellen sind noch unbesetzt, da viele Schulabgänger aktuell eher das Studium denn eine Ausbildung präferieren.“ Der Landrat warb für das duale Ausbildungssystem und betonte dessen Durchlässigkeit, wodurch z.B. auch ein Meister später noch studieren könnte.

Um Bildung, genauer Weiterbildung, ging es auch im nächsten Punkt. Dr. Zürker führte in das Thema „Bildungscoach“ ein. „Die Initiative ProAbschluss des Landes Hessen legt einen Schwerpunkt auf die abschlussbezogene Nachqualifizierung von Beschäftigten, die keinen Berufsabschluss haben. Durch die Förderung einer landesweiten Beratungs- und Begleitstruktur von Bildungscoaches und den Qualifizierungschecks sollen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass Beschäftigte einen Berufsabschluss nachholen können. Die Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH ist eine von 26 offiziellen Beratungsstellen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Hessen und für den Kreis Bergstraße sowie den Odenwaldkreis zuständig“, erklärte er. Er erläuterte weiter, dass die WFB Arbeitnehmer und Unternehmen hinsichtlich Weiterbildungsmöglichkeiten und deren Fördermöglichkeiten berät und auch den Weiterbildungsprozess begleitet. Von den vom Fördermittelgeber vorgegebenen 40 Beratungen im Jahr 2021 liegt die WFB mit bisher 18 durchgeführten gut im Soll. Im zweiten Halbjahr finden neben Sprechtagen bei den Unternehmen vor Ort auch Sprechstunden bei der WFB statt.

Auf Grundlage offizieller Arbeitsmarkt-Statistiken und den Ergebnissen einer Umfrage zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie, welche die WFB im April/Mai 2021 an über 1.000 Unternehmen und Selbstständige in der Region versandt hatte, lieferte Dr. Zürker weitere Einschätzungen zur robusten Lage der regionalen Wirtschaft. Zu den meistgenannten Auswirkungen der Krise zählen ein genereller Nachfragerückgang, Stornierung von Kundenaufträgen, Ausfall von Mitarbeitern und nicht verfügbare Zulieferprodukte. Der Blick in die Zukunft bleibt hingegen optimistisch: Rund ein Viertel der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen bewerten die wirtschaftlichen Aussichten im weiteren Verlauf des Jahres 2021 im Vergleich zum 4. Quartal 2020 und 1. Quartal 2021 als viel besser oder besser.

Anschließend berichtete Dr. Zürker von weiteren Projekten und Vorhaben der sechs WFB-Fachbereiche. So wurden im ersten Halbjahr 2021 insgesamt 1.066 Unternehmen, Kommunen und Bürger durch die WFB beraten. Auch Veranstaltungen konnten in angepassten Formaten stattfinden – darunter mit dem Frühlingsgespräch ein besonderes Highlight, welches im April als Livestream aus dem Parktheater Bensheim gesendet wurde, den mehr als 1.000 Zuschauern unmittelbar oder im Nachgang verfolgten. Darüber hinaus informierte der WFB-Geschäftsführer unter anderem über die anhaltend starke Nachfrage bei den Energieberatungen, den Start des Gründerwettbewerbs 2021, die derzeit laufende digitale Standortmarketing-Kampagne mit Videos aus allen 22 Wirtschaftsstandorten der Region und die Fortführung des Projektes „Regionaler Breitbandberater Südhessen“ mit Förderung des Landes Hessen. Ein weiterer Höhepunkt war im ersten Halbjahr 2021 die Eröffnung der neugestaltete Tourist-Information in Lorsch. Anschließend führte er durch die für die Zukunft anstehenden Projekte, Schwerpunkte und Vorhaben. So sind beispielsweise Veranstaltungen zum Thema „Nachhaltiges Wirtschaften“ oder für die kommunalen Wirtschaftsförderer zum Thema Gewerbeflächenmanagement/ -monitoring geplant, ein Netzwerk für die regionale Immobilienwirtschaft soll starten sowie es eine „Pop-up Tourist-Information“ im Rhein-Neckar-Zentrum in der ersten Augustwoche geben wird.

Die Resilienz der regionalen Wirtschaft in der Krise führt Dr. Gromer, WFB-Beiratsvorsitzender, darauf zurück, dass die Wirtschaftsregion Bergstraße einen gesunden Branchenmix sowie einen gesunden Mix an internationalen Konzernen und mittelständischen Betrieben aufweist. Die WFB habe bereits vor der Pandemie die Unternehmen mit vielfältigen Angeboten unterstützt, dann sehr schnell in den „Krisenmodus“ umgeschaltet und fortan die Betriebe mit tagesaktuellen Informationen zu Hilfsprogrammen, individuellen Beratungen und auch Beratungen zu Home-Office durch die Krise begleitet und tut dies nach wie vor. Einen zukünftigen Schwerpunkt sieht Dr. Gromer in der Unterstützung der Betriebe bei der Implementierung von Klimaschutzmaßnahmen bis hin zur Begleitung zur Klimaneutralität – beides gekoppelt mit der Forcierung der digitalen Transformation der Betriebe. „Unternehmen müssen Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Digitalisierung verstärkt angehen und umsetzen, um auch zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben,“ so der WFB-Beiratsvorsitzende.

Info: Weiteres Wissenswertes über die Serviceleistungen der WFB gibt es hier.

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