Wirtschaftsregion

DIE ZUKUNFT DER LANDWIRTSCHAFT

Erfolgreiche Veranstaltung der Wirtschaftsförderung Bergstraße und der Raiffeisenbank Ried informierte über Herausforderungen in der Landwirtschaft / Gespräch mit Landrat Christian Engelhardt und Kreislandwirt Sebastian Glaser stand im Zentrum

Die Zukunft der Landwirtschaft
Von links: Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB), Claus Diehlmann, Vor-stand der Raiffeisenbank Ried eG, Landrat Christian Engelhardt, Aufsichtsratsvorsitzender der WFB, Bürgermeisterin Barbara Schader, Stadt Bürstadt, Sebastian Glaser, Kreislandwirt und Vorsitzender des Gebietsagrarausschusses, Frank Ohl, Vorstand der Raiffeisenbank Ried eG, sowie Tim Maurer, der Moderator des Abends. - © WFB

18.02.2020: Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Teil des wirtschaftlichen Gefüges, muss sich aber bundesweit und auch regional immer mehr Herausforderungen stellen. Verantwortlich hierfür sind zum Beispiel die europäischen oder nationalen Vorgaben, das regionale Wachstum, die geänderten Anforderungen der Verbraucher, das sich wandelnde allgemeine Marktumfeld und vieles mehr.

Die Landwirte in der Region lud die Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB) gemeinsam mit der Raiffeisenbank Ried eG kürzlich zur Veranstaltung „Zukunft der Landwirtschaft“ in die Räume der Raiffeisenbank Ried eG in Bürstadt ein. Mit Erfolg. Rund 80 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt. Im Zentrum der Veranstaltung stand ein Gespräch mit Landrat Christian Engelhardt, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der WFB, sowie dem Kreislandwirt und Vorsitzenden des Gebietsagrarausschusses Sebastian Glaser. Die Moderation übernahm Tim Maurer, Redaktionsleiter des Bergsträßer Echos.

Claus Diehlmann, Vorstand der Raiffeisenbank Ried eG, begrüßte die zahlreichen Gäste und gab seiner Freude über die hohe Resonanz Ausdruck. „Dies ist ein Beleg für die Wichtigkeit der Landwirtschaft“, sagte er und fügte hinzu: „Diese Veranstaltung ist traditionell eine großartige Gelegenheit des Austauschs mit der Landwirtschaft.“

Auch Bürgermeisterin Barbara Schader, Stadt Bürstadt, und Landrat Engelhardt ließen es sich nicht nehmen, Grußworte an die Teilnehmer zu richten. Die Bürgermeisterin freute sich über den hohen Anteil der jungen Landwirte im Publikum und bekundete ebenso ihren Zuspruch zu einem „offenen Dialog zu Problemlösungen“, so die Rathauschefin. Der Landrat hob den Beitrag der Landwirtschaft zur exzellenten Lebensqualität hervor, für die der Kreis Bergstraße bekannt sei. „Dies hängt nicht zuletzt auch mit den qualitativ hochwertigen Produkten der landwirtschaftlichen Betriebe zusammen“, unterstrich der WFB-Aufsichtsratsvorsitzende.

Was die Landwirte in der Region zurzeit umtreibt und welchen Herausforderungen sie sich künftig stellen müssen, wurde bei dem von Maurer moderierten Gespräch zwischen dem Landrat und Glaser deutlich. Wie Letzterer verdeutlichte, würden „von den unterschiedlichsten Stellen Anforderungen an die Landwirte herangetragen“. Von Seiten der Verbraucher mangle es an Wertschätzung. So fordere man günstige Produkte, „aber gleichzeitig werden die Produktionsbedingungen kritisiert“, sagte er. „Der Preis spiegelt nicht den Wert der Produkte wider“, bekräftigte auch der Landrat, der den Lebensmitteleinzelhandel dafür in der Verantwortung sah. Die Politik solle die Preise zwar nicht regulieren, aber die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte auch international zu sichern, waren sich die Gesprächspartner einig. „Landwirtschaft muss sich lohnen“, sagten sie. Als „unberechenbar“ bezeichnete Glaser den Klimawandel, eine weitere große Herausforderung für die Landwirte. Nicht nur lange Dürrephasen, sondern beispielsweise auch der Kampf gegen vermehrt auftretende schädliche Insekten sind die Folge, begleitet von hohen Umweltauflagen. Dazu komme die Diskussion um den Einsatz von Glyphosat. „Dies drängt die Landwirte in eine Ecke“, so Glaser. Auch der Flächenverbrauch war ein Thema. Jeder Quadratmeter, welcher der Landwirtschaft zugunsten von Bauflächen entzogen werde, sei verschwendet, sagte der Kreislandwirt. „Wachstum muss möglich sein, sonst verlieren wir in der Gesamtregion“, hielt der Landrat dagegen.

Dass sich die Gäste bei den diskutierten Themen wiederfanden, zeigte das Publikum, das sich mit Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren rege an dem Gespräch beteiligte. Trotz aller Herausforderungen sei „die Landwirtschaft ein Beruf der Zukunft“, stellte Glaser fest.

„Mit unserer Veranstaltung wollen wir den Landwirten in der Region ein Forum zum Dialog, mit der Politik und untereinander, bieten und besonders den Stellenwert der Landwirtschaft in der Wirtschaftsregion Bergstraße unterstreichen “, betonte Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der WFB. So nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit, um bis in den späten Abend hinein die Gespräche in kleinen Runden fortzusetzen.

Info: Die Raiffeisenbank Ried eG finden Sie hier. Wissenswertes über die Serviceleistungen der WFB gibt es hier.