Wirtschaftsregion

FÜR EINE KLIMAFREUNDLICHE INFRASTRUKTUR IN DEN KOMMUNEN

Zweiter Nahwärmekongress vermittelt Wissenswertes über die Chancen bei der Nutzung von Nahwärme in Städten und Gemeinden / Veranstaltungsort: ZAKB in Lampertheim-Hüttenfeld

Für eine klimafreundliche Infrastruktur in den Kommunen
Namhafte Fachleute gaben in ihren Vorträgen den Teilnehmern wichtige Informationen und Erläuterungen über die wirtschaftlichen, technischen und rechtlichen Aspekte von Nahwärmenetzen. - © WFB

Mit Blick auf die knappen Kassen der Städte und Gemeinden bieten erneuerbare Energien und Energieeffizienz viele Chancen, Geld zu sparen und zudem die Umwelt zu entlasten. Bei der Wärmeversorgung rücken zunehmend kommunale Nahwärmenetze ins kommunalpolitische Blickfeld. Nach dem großen Erfolg des ersten Nahwärmekongresses, der im März dieses Jahres in Spechbach stattfand, führt die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (MRN) und die Bioenergieregion Hohenlohe-Odenwald-Tauber mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung Bergstraße / Wirtschaftsregion Bergstraße GmbH (WFB) und dem Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) dieses Konzept fort. Zum zweiten Nahwärmekongress beim ZAKB in Lampertheim-Hüttenfeld waren rund 30 Bürgermeister, Vertreter der kommunalen Parlamente und Mitarbeiter aus den kommunalen Verwaltungen gekommen.

„Wir wollen Ihnen einen Überblick über die Grundlagen der Nahwärme geben, Möglichkeiten zur Entwicklung von Nahwärmenetzen in Kommunen aufzeigen und auch ein Stück Aufklärungsarbeit leisten“, erklärte Bernd Kappenstein, Leiter des Fachbereichs Energie & Umwelt bei der MRN, bei der Begrüßung. Das Energiekonzept der MRN sehe die Realisierung von Nahwärmenetzen auf regionaler Ebene als eines der Ziele der Energiewende in der Metropolregion Rhein-Neckar vor.

Matthias Schimpf, Verbandsvorsitzender Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße, betonte, dass nach dem Ausstieg aus der Atomenergie neue Lösungen gefunden werden müssten. Dabei sei Nahwärmeproduktion, etwa aus Grünabfällen, sehr sinnvoll. Da hierbei nur auf regionale Partner zurückgegriffen werde, fallen keine weiten Transport-/Lieferwege an. Er nannte das Kreiskrankenhaus Heppenheim als Beispiel: Hier habe man durch eine Nahwärmelösung 650.000 Liter Heizöl einsparen können.

„Für Städte und Gemeinden kann die Entwicklung eines kommunalen Nahwärmenetzes eine Option sein, mehrere angrenzende Liegenschaften klimafreundlich zu beheizen“, so Dr. Matthias Zürker, WFB-Geschäftsführer. Die WFB unterstützte die Kommunen im Kreis Bergstraße in ihrem Bestreben, eine klimafreundliche und zugleich wirtschaftliche Lösung für derartige Energiethemen zu erarbeiten.

Anschließend gaben Fachleute den Teilnehmern wichtige Informationen und Erläuterungen über die wirtschaftlichen, technischen und rechtlichen Aspekte von Nahwärmenetzen. So stellte Christian Eifler, Projektmitarbeiter der Bioregion Hohenlohe-Odenwald-Tauber, den Gästen die Bioenergieregion Hohenlohe-Odenwald-Tauber vor und Sascha Bocksnick, Abteilungsleiter Energiewirtschaft beim ZAKB, erläuterte in seinem Referat weitere Details des von Schimpf als Beispiel angeführten Nahwärmenetzes am Kreiskrankenhaus Heppenheim. Bene Müller, Vorstand der Solarcomplex AG, sprach in seinem Vortrag über regenerative Wärmenetze als Bausteine der Energiewende, anschließend informierte Chistopher Siebler, Rechtsanwalt bei der Rechtsanwaltsgesellschaft PwC Legal AG über Finanzierungsstrategien für Nahwärmeprojekten.

„Nahwärmenetze sind ein unverzichtbarer Bestandteil der lokalen Infrastruktur“, fasste Kappenstein die Inhalte der Referate zusammen. Sie seien die technische Voraussetzung für die Verbindung einzelner Gebäude mit einer Heizzentrale, um Abwärme aus der Industrie zu nutzen. Die Kommunen könnten dabei als Betreiber von Nahwärmeanlagen fungieren oder zumindest Konzessionsgeber sein. Die gesamte Palette der erneuerbaren Energien könne für Nahwärme verwendet werden, verdeutlichte er das große Potenzial.

Info: Wissenswertes über die Energieagentur Bergstraße, ein Pilotprojekt des Landes Hessen und gefördert von diesem sowie aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, finden Sie hier.

Die Energiagentur Bergstraße wird gefördert von:

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