Wirtschaftsregion

BERATUNG FÜR EIN LEBEN OHNE SOZIALLEISTUNGEN

Kreis Bergstraße profitiert vom Kooperationsprojekt zwischen dem Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter- und der Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH

Beratung für ein Leben ohne Sozialleistungen
Von links: Stefan Rechmann, Leiter des Eigenbetriebs Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter-, Markus Lahm, Leiter der WFB-Gründerberatung, Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB), Marco Kreuzer, Gründerberater bei der WFB und Projektleiter der Gründungsoffensive Bergstraße-Odenwald, sowie Rita Danner mit ihrer Diplomarbeit „Einsparungsanalyse einer SGB II-Fördermaßnahme für Selbständige“. - © WFB

Wer eine gute Geschäftsidee in die Realität umsetzen und damit dauerhaft finanziell unabhängig sein möchte, kommt ohne eine fachkundige Beratung kaum aus. Für Selbstständige, die Sozialleistungen erhalten, bietet der Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter- gemeinsam mit der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB) ein zielgerichtetes Coaching an. Das Angebot ist in Module unterteilt und richtet sich an Personen, die aktuell eine unwirtschaftliche Selbstständigkeit ausüben und kompetente Begleitung bei der Bewältigung ihrer Hindernisse im Hinblick auf ein Leben fern von Sozialleistungen benötigen. Voran gestellt sind eine Analyse und eine Überprüfung der Tragfähigkeit der Selbstständigkeit. Bei Feststellung einer positiven Tragfähigkeit schließt sich ein Coaching an, in welchem dem Selbstständigen bei der Umsetzung der neuen Impulse und Ideen intensiv geholfen wird.

Eine aktuelle Diplomarbeit, die unter dem Dach der WFB erarbeitet wurde, betrachtet die Maßnahme "Überprüfung und Coaching" in einem Zeitraum von fast drei Jahren und nimmt eine Analyse vor. Bei einem Pressegespräch, das am vergangenen Donnerstag in den Räumen der WFB in Heppenheim stattgefunden hat, stellte Rita Danner, Fallmanagerin beim Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter-, die zentralen Erkenntnisse ihrer Diplomarbeit an der Wirtschaftsakademie Pfalz, staatlich anerkannte Ergänzungsschule, vor. Weitere Teilnehmer des Pressegesprächs waren WFB-Geschäftsführer Dr. Matthias Zürker, Stefan Rechmann, Betriebsleiter des Eigenbetriebs Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter-, Markus Lahm, Leiter des Fachbereichs Gründerberatung bei der WFB, sowie Marco Kreuzer, Gründerberater und Projektleiter der Gründungsoffensive Bergstraße-Odenwald.

Wie Danner erklärte, hat sie 142 Teilnehmer von 2010 bis März 2013 analysiert. "Die Verweildauer aller Teilnehmer im SGB II-Bezug betrug im Durchschnitt rund vier Jahre", erläuterte sie. Wie Danner weiter ausführte, sind 27 Teilnehmer während oder unmittelbar nach der Beratung aus dem Leistungsbezug ausgeschieden, bei 86 wurde die Selbstständigkeit als nicht tragfähig erachtet. So konnten insgesamt knapp zwei Millionen Euro Kreis- und Bundesmittel eingespart werden.

"Durch die Maßnahme kommt jedem die optimale Betreuung zu und der sorgfältige Umgang mit Steuermitteln wird gewährleistet", so Dr. Zürker. Rechmann unterstrich, dass die Analyse und eine Überprüfung der Tragfähigkeit der Selbständigkeit auch einer klaren beruflichen Orientierung der Teilnehmer diene, denn "wer keine Tragfähigkeitsbescheinigung erhält, ist wieder näher am Arbeitsmarkt dran, mit ihnen können wir enger arbeiten und sie in Arbeit oder eine Weiterbildungsmaßnahme vermitteln", betonte der Betriebsleiter von Neue Wege.

Unisono hoben Rechmann und Dr. Zürker hervor, dass das Kooperationsprojekt eine Win-Win-Situation für sowohl den Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter- als auch die WFB darstelle, denn hier ergänzten sich das Know-how und die Aufgabenschwerpunkte beider Institutionen optimal. "Eine beispielhafte Zusammenarbeit und ein einzigartiges Projekt", so das Fazit von Rechmann und Dr. Zürker.