Wirtschaftsregion

IDEEN ZUR BEKÄMPFUNG DES FACHKRÄFTEMANGELS

Zweite Zukunftswerkstatt zur Fachkräftesicherung des Kreises Bergstraße fand in Heppenheim statt / 50 Teilnehmende kamen in die Kreisstadt / Wirtschaftsförderung Bergstraße und Neue Wege waren an Planung und Durchführung beteiligt

Ideen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels
Die Hauptakteure der Veranstaltung (von links): Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB), Dr. Melanie Marysko, Betriebsleiterin des Eigenbetriebs Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter-, Angelika Beckenbach, Erste Kreisbeigeordnete des Kreises Bergstraße, Claudia Wesner, Leitung der Stabsstelle Fachkräfte für Hessen, Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, sowie Dr. Christa Larsen, Leitung des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), Goethe-Universität Frankfurt am Main. - © WFB

30.06.2025: Der Fachkräftemangel ist nach wie vor eine der größten Herausforderungen in der deutschen Wirtschaft und auch in der Wirtschaftsregion Bergstraße. Aus diesem Grund hat der Kreis Bergstraße kürzlich eine zweite so genannte Zukunftswerkstatt in Heppenheim veranstaltet. Auf Einladung des Landrates und der Wirtschaftsförderung Bergstraße kamen 50 Personalentscheiderinnen und -entscheider aus den Unternehmen der Region, Behördenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sowie Teilnehmende aus weiteren Institutionen in Heppenheim zusammen, um sich über aktuelle Arbeitsmarkt- und Berufsprognosen zu informieren, sich auszutauschen und ihre Erfahrungen weiterzugeben. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit dem Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter-, geplant und koordiniert.

Nach Einblicken in die Statistik und Erläuterungen zu den Erhebungen des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt, welche den Fachkräftemangel belegen und analysieren, wurden drei Workshops durchgeführt. Hier konnten die Teilnehmenden ihre Expertise in den Sparten Handwerk, Produktion / Forschung & Entwicklung sowie öffentliche Verwaltung / Tourismus inklusive Gastronomie einbringen und Ideen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels entwickeln und diskutieren. „Bei der Fach- und Arbeitskräftesicherung gibt es noch dicke Bretter zu bohren“, verdeutlichte Claudia Wesner, Leitung der Stabsstelle Fachkräfte für Hessen, Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales. „Wir müssen uns stets neu ausrichten und neu vernetzen.“ In diesem Sinne sollen die Zukunftswerkstätten, welche das IWAK in regelmäßigen Abständen in den Regionen Hessens durchführt, den Teilnehmenden die Chance geben, aktiv an der Entwicklung ihrer Fachkräftestrategie mitzuarbeiten.

Schon in ihren Begrüßungsworten betonte Angelika Beckenbach, Erste Kreisbeigeordnete des Kreises Bergstraße, die Wichtigkeit von Strategien zur Fachkräftesicherung und skizzierte die Maßnahmen des Kreises Bergstraße, unter anderem zur Berufsorientierung junger Menschen. Sie unterstrich: „Wir freuen uns über die Initiative. Denn starke Partner sind wichtig.“

Die Workshops führten Dr. Christa Larsen, Leitung des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), Goethe-Universität Frankfurt am Main, durch, welche zuvor die Statistiken des IWAK präsentiert und diese mit den Teilnehmenden diskutiert hatte, sowie Lora Demireva und Dennis Schmehl, die ebenfalls am IWAK tätig sind. Die Ergebnisse: Seitens der Unternehmen gibt es eine große Bereitschaft, auch Quereinsteiger einzustellen. Bei der Ansprache der Fachkräfte gehen die Firmen häufig über Social Media, doch die zu besetzenden Berufe vorzustellen, kostet Zeit und Geld – was gerade kleinere Betriebe vor große Herausforderungen stellt. Bei den Bewerberinnen und Bewerbern fehlt häufig die für die Stelle notwendige Kompetenz. Auch Lösungsvorschläge wurden genannt: Etwa mehr Transparenz zu bestehenden (institutionellen) Angeboten sowie mehr und dichtere Netzwerke zu weiteren Akteuren – zum Beispiel zu anderen Unternehmen, der Aufbau und die Etablierung von guten Teams innerhalb der Betriebe, das bestehende Personal motivieren und weiter qualifizieren, sich als Firma modern und attraktiv aufstellen, den guten Ruf des eigenen Unternehmens für neue und bestehende Mitarbeitende nutzen.

„Die zentralen Erkenntnisse aus den Arbeitsgruppen sind gar nicht so weit voneinander entfernt“, fasste Dr. Larsen zusammen. „Damit alle Akteure aus dem Kreis Bergstraße die Angebote zur Fachkräftesicherung kennen, sollten sie sich weiterhin gut darüber informieren und sich auch in Zukunft vernetzen.“

Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der WFB, dankte dem Ministerium und dem IWAK für die Durchführung der zweiten Zukunftswerkstatt in der Wirtschaftsregion Bergstraße, zeigte sich begeistert von dem „tollen Output“ aller drei Workshops und betonte: „Wir, die Wirtschaftsförderung Bergstraße wie auch Neue Wege, haben heute viele neue Impulse für unsere Arbeit erhalten. Die Herausforderung des Fachkräftemangels lässt sich aber nur gemeinsam bewältigen – wir unterstützen Sie mit unseren Maßnahmen dabei.“

Im Auftrag der Stabsstelle Fachkräfte für Hessen, die im Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales angesiedelt ist, führt das IWAK das Projekt Hessische Fach- und Arbeitskräfteinitiative „Zukunftsgerecht und regional“ durch. In dessen Rahmen führt das IWAK in diesem Jahr wieder Zukunftswerkstätten in allen Regionen Hessens durch, bei welchen lokale Arbeitsmarktakteure, Unternehmen und Organisationen zusammenkommen.

Die erste Zukunftswerkstatt fand 2023 im Kreis Bergstraße statt, die dritte ist für das Jahr 2027 geplant.

Info: Wissenswertes über das Projekt das Projekt Hessische Fach- und Arbeitskräfteinitiative „Zukunftsgerecht und regional“, über die Zukunftswerkstätten sowie über die Arbeitsmarkt- und Berufsprognosen des IWAKs gibt es unter www.hessische-berufsprognosen.de. Das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) finden Sie unter www.iwak-frankfurt.de.

Informationen über die Serviceleistungen der WFB gibt es hier

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