Wirtschaftsregion

THEMENTAG IN DER WIRTSCHAFTSREGION BERGSTRAßE

Wirtschaftsförderung Bergstraße besuchte Unternehmen aus den Branchen Medizintechnik, Pharmazie & Biotechnologie aus der Wirtschaftsregion Bergstraße, die weit über die Region hinaus bekannt sind

Thementag in der Wirtschaftsregion Bergstraße
Auf dem Programm der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB) standen am Thementag (von links oben nach rechts unten): die gbo Medizintechnik AG in Rimbach, die Erdt-Gruppe in Viernheim, die Sanner GmbH in Bensheim sowie die BRAIN AG in Zwingenberg. - © WFB

17.05.2017: „Medizintechnik, Pharmazie & Biotechnologie und der gesamte Life-Science-Bereich sind wichtige Wachstumsbranchen und auch für die Wirtschaftsregion Bergstraße von großer Bedeutung“, weiß Landrat Christian Engelhardt, Aufsichtsratsvorsitzender der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB). In diesen Tagen veranstaltete die WFB einen Thementag, bei dem sie gemeinsam mit Landrat Engelhardt ausgewählte Unternehmen aus der Wirtschaftsregion Bergstraße besuchte, die sich diesen Branchen verschrieben haben. Von Seiten der WFB nahmen Landrat Engelhardt, Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der WFB, sowie Marco Stibe, Projektmanager Unternehmerservice bei der WFB, am Thementag teil.

Erste Station war die gbo Medizintechnik AG in Rimbach. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Eberhard Keck, Andreas Keck, Vorstand Vertrieb, Madlen Keck, SKINEO® Marketing Manager, Hubert Quick, Entwicklung, sowie Stephan Hirt, Leiter Produktion, informierten die Gäste über die neuesten Projekte und Produkte. Das Unternehmen wurde im Jahr 1969 als „Gerätebau Odenwald“ gegründet und hatte sich auf die Montage von Kurzwellengeräten für den Technologiekonzern Siemens spezialisiert. „1994 hat die gbo Medizintechnik das Geschäftsfeld „physikalische Therapie“ von Siemens übernommen“, erläuterte Dr. Keck. Die gbo Medizintechnik AG ist ein etablierter Mittelständler, der seine Produkte weltweit in über 70 Länder vertreibt. Das Produktportfolio im Bereich der physikalischen Therapie wurde systematisch in Richtung medizinisch innovativer Therapien und apparativer Kosmetik erweitert. Die Grundlage für die medizintechnischen Geräte des Unternehmens bieten weltweite Patente in den Bereichen Hochtontechnologie, Elektro-, Ultraschall-, Hochfrequenz-Wärme-, Cryotherapie und Extensions-Technologie.

Danach ging es für die WFB weiter zur Erdt-Gruppe nach Viernheim, wo sich Bürgermeister Matthias Baaß und Wirtschaftsförderer Alexander Schwarz, Stadt Viernheim, der WFB anschlossen. In den Firmenräumen empfingen Carsten Erdt, geschäftsführender Gesellschafter, und der Betriebsleiter Uwe Eichhorn die Gäste. Wie die Gastgeber erläuterten, ist die Unternehmensgruppe in mehrere Geschäftsfelder unterteilt. Erdt, zertifiziert nach EN ISO 13485, ist ein Spezialist für die Konfektionierung und Lohnverpackung, insbesondere im Medizinbereich, und kann auf eine über 25-jährige Firmengeschichte zurückblicken. Seit 2013 steht die neu errichtete Logistikhalle in Viernheim mit rund 10.000 Quadratmetern. Sie entspricht neusten energetischen Standards. Auf rund einem Drittel der Fläche werden überwiegend Produkte für die Medizin- und Pharmaindustrie systematisch mit Null-Fehler-Toleranz verpackt und auf den Weg zum Kunden gebracht. Darüber hinaus gehören die Erdt Concepts GmbH & CO. KG mit dem Schwerpunkt E-Commerce – insbesondere Fulfillment-Lösungen (Lagerung, Auftragsabwicklung und Retourenmanagement), die Erdt ArtWorks GmbH & Co. KG, ein Experte für Webdesign und Marketing, sowie die Erdt Systems GmbH & Co. KG, die sich EDV-Dienstleistungen verschrieben hat, zur Gruppe. Diese ist international tätig und beschäftigt mehr als 500 Mitarbeiter ausschließlich in Viernheim. Der Jahresumsatz beträgt über 45 Millionen Euro. 

Der nächste Programmpunkt war die Sanner GmbH in Bensheim-Auerbach, welche die WFB gemeinsam mit Rolf Richter, Bürgermeister der Stadt Bensheim, besuchte. Der Geschäftsführer Dirk Mähr sowie Ute Sanner-Friedrich, Gesellschafterin, informierten über das Unternehmen und seine Produktgruppen sowie die Zukunftsstrategie. Auch Judith Both, Personalleitung, Heike Lang, Corporate Communications, und Josef Münster, Betriebsrat, ließen es sich nicht nehmen, an dem Gespräch teilzunehmen. 1894 als „Friedrich Sanner Korkschneiderei und -handlung“ gegründet, befindet sich Sanner heute nach wie vor in Familienbesitz, bereits in der vierten Generation. Neben dem Hauptsitz in Bensheim gibt es Produktions- und Vertriebsstandorte in Kunshan und Shanghai (China), Budapest (Ungarn), und Wilder/Kentucky (USA) sowie in Pune (Indien) und Jakarta (Indonesien). Jedes Jahr produzieren rund 500 Mitarbeiter weltweit etwa zwei Milliarden Kunststoffteile und erwirtschaften einen Umsatz von rund 64 Millionen Euro. Zu den Hauptproduktgruppen zählen Pharmaverpackungen mit Trockenmitteln, Teststreifenverpackungen, Brausetablettenverpackungen, Verpackungen für Augenpflegeprodukte und außerdem kundenindividuelle Verpackungen sowie Komponenten für Pharma und Medizintechnik (Engineered Packaging Solutions). Gerade in diesem Bereich möchte das Unternehmen weiter wachsen und investiert daher in neue Maschinen und Reinraumerweiterungen am Standort Bensheim, erläuterte Dirk Mähr.

Nach dem Besuch der Sanner GmbH ging es für die WFB weiter zur BRAIN AG nach Zwingenberg. Hier schloss sich Sigrid Marquardt-Wendel, Stadträtin der Stadt Zwingenberg, der WFB an. In den Firmenräumen eines denkmalgeschützten Bauhaus-Gebäudes in der Darmstädter Straße empfingen der Vorstandsvorsitzende Dr. Jürgen Eck sowie Thomas Deichmann, Head of Public Relations, die Gäste. Wie Dr. Eck erklärte, ist BRAIN ein führendes Unternehmen der Bioökonomie und seit der Gründung 1993 Schrittmacher auf dem Gebiet der nachhaltig angewandten „Weißen Biotechnologie“. Auf Grundlage eines hauseigenen BioArchivs entwickelt und vermarktet das Unternehmen bioaktive Naturstoffe, naturbasierte Enzyme und maßgeschneiderte Mikroorganismen für Anwendungen in der Konsumgüter- und Chemieindustrie. Dabei geht es um Forschungspartnerschaften mit Industrieunternehmen. Seit 2010 investiert die Unternehmensgruppe verstärkt auch in die Vermarktung eigener Produkte: „Ziel ist die Entwicklung eigener Produktkandidaten und deren Kommerzialisierung über direkte Marktzugänge und Lizenzpartnerschaften. Ein Beispiel hierfür ist das DOLCE-Programm für natürliche Süßstoffe und Süßkraftverstärker“, erläutert Dr. Eck. Während eines Laborrundgangs zeigen die Projektleiterinnen Dr. Katja Riedel und Dr. Esther Gabor konkrete Forschungsarbeiten für zuckerreduzierte Lebensmittel und für das Green Mining zur Erschließung ungenutzter Abfallströme. Am Standort Zwingenberg sind rund 120 Mitarbeiter beschäftigt. Die BRAIN AG ist seit Februar 2016 als erstes Unternehmen der Bioökonomie am Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet.

„Die Wirtschaftsregion Bergstraße hat sehr viele wirtschaftliche Facetten. Mit unseren Thementage wollen wir diese stärker, auch nach außen, verdeutlichen und die einzelnen Branchenschwerpunkte anhand ausgewählter Unternehmen näher vorstellen“, erklärt Dr. Zürker. Im vergangenen Jahr hatte die WFB am „Innovationstag“ kreisweit bereits verschiedene Unternehmen aus dem Bereich IT, Software & Telekommunikation besucht.

Info: Die besuchten Firmen finden Sie unter www.gbo-med.de, www.erdt-gruppe.de, www.sanner-group.de sowie www.brain-biotech.de. Informationen über die Serviceleistungen der WFB für Unternehmen gibt es hier.